Die Weltkriegsbombe war bei Bauarbeiten nahe des Kallebades entdeckt worden. Der umliegende Bereich in einem Radius von einem Kilometer wurde nach Angaben der Stadt Wiesbaden bis kurz nach 13:15 Uhr geräumt.
Geplant war ursprünglich, dass die Bombe bis etwa 12 Uhr entschärft oder kontrolliert gesprengt wird. Seitdem hatte sich das Ganze aber mehrfach verzögert.
Verzögerungen bei der Evakuierung
Etwa 10.000 Menschen waren nach Angaben der Stadt Wiesbaden betroffen. Auch ein Teil eines Gewerbegebietes lag in dem Radius um den Fundort der Bombe. Bis 9 Uhr sollte eigentlich alles geräumt sein, so ein Stadtsprecher. Viele Betroffene seien aber erst fünf Minuten vorher ins Auto gestiegen, um das Gebiet zu verlassen.
Von der Entschärfung nichts mitbekommen
"Trotz Lautsprecherdurchsagen, Informationen über Medien, in sozialen Netzwerken und auf der Internetseite meldeten sich bis 12 Uhr immer noch Menschen, die Krankentransporte benötigten", schreibt die Stadt. Man habe bis 12 Uhr auch noch Menschen angetroffen, die von der Evakuierung gar nichts mitbekommen hatten.
Einige Menschen kamen während der Entschärfung der Bombe in einer Notunterkunft in Wiesbaden-Dotzheim unter. Dort wurden sie von Sanitätern und Notfallseelsorgerinnen betreut.
Staus rund um das Schiersteiner Kreuz
Wegen der Entschärfung in Wiesbaden-Biebrich wurde auch das Schiersteiner Kreuz gesperrt. Dort staute sich bereits am Vormittag der Verkehr - sowohl auf der A643 als auch auf der A66.
Die Bahnlinie, die Wiesbaden-Biebrich mit Eltville verbindet, wurde ebenfalls aus Sicherheitsgründen gesperrt. Der Bus der Linie 9, der auch nach Mainz fährt, wurde in Schierstein umgeleitet. Drei Haltestellen wurden nach Angaben der Mainzer Mobilität nicht bedient.
Entwarnung über Lautsprecher
Am frühen Nachmittag gab es dann endlich Entwarnung, die Sperrungen sind alle wieder aufgehoben. Auch darüber informieren Einsatzkräfte die Menschen wieder über Lautsprecher.
Warum kam es zu den Verzögerungen?
Das Schiersteiner Autobahnkreuz war fünf Stunden lang gesperrt. Das waren fast zweieinhalb Stunden mehr als ursprünglich geplant. Auf SWR-Nachfrage hieß es am Donnerstag von Seiten der Stadt Wiesbaden, einige Menschen seien bei der Evakuierung auf einen Krankenwagen angewiesen gewesen. Und der sei oft zu spät bestellt worden. Am Abend vor der Entschärfung hätten 40 Anfragen vorgelegen. Noch während der Evakuierung sei die Zahl auf weit mehr als 100 gestiegen.
Und dann gab es offenbar noch ein Problem: Es gab Menschen, die den Sperrbezirk nicht verlassen wollten. Das hat dann offenbar zusätzliche Zeit gekostet, weil sie von der Polizei aus dem Bereich geholt werden mussten.
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