Das Bild zeigt eine Ladestation der Mainzer Stadtwerke für E-Autos.

Herausforderung Energiewende

Stadtwerke Mainz müssen etwa 370 Millionen Euro ins Stromnetz investieren

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Corinna Lutz
Corinna Lutz ist Reporterin im SWR Studio Mainz

Wärmepumpen und E-Autos werden in den kommenden Jahren auch in Mainz viel Strom verbrauchen. Deshalb muss das Netz ausgebaut werden und das kostet viel Geld.

Mit Investitionen von 300 bis 370 Millionen Euro rechnet, Jens Grützner, Sprecher der Mainzer Stadtwerke. Weil sich immer mehr Menschen Elektroautos und Wärmepumpen anschafften, müsse dafür auch die notwendige Infrastruktur geschaffen werden.

Die Mainzer Stadtwerke haben Berechnungen für die nächsten 22 Jahre aufgestellt. Unter anderem müssten weitere Trafohäuser und Umspannwerke gebaut werden. Grützner spricht von großen wirtschaftlichen und logistischen Herausforderungen. Auch, weil die Zahlen vor zwei Jahren erhoben worden sind - vor der Inflation. 

Netzbetreiber ist das Tochterunternehmen Mainzer Netze. "Die Stromnetze werden für Zeiträume von 50 bis 80 Jahren geplant. Die aktuell diskutierte Mobilitäts- und Wärmewende wird seit zirka zehn Jahren in der Netzplanung berücksichtigt. Somit können die Netze nicht für diese neuen Anforderungen ausgelegt sein", sagt Grützner weiter. Im Jahr 2013 habe man begonnen, das Hochspannungsnetz und die Umspannwerke gezielt zu verstärken.

Stromnetz in Mainz wird in den nächsten 20 Jahren ausgebaut

Diese Ausbaumaßnahmen sollen in den nächsten 20 Jahren verstärkt fortgeführt werden. "Im Niederspannungsnetz müssen noch zahlreiche Stadtteile in ihrer Kapazität verstärkt werden", sagt Grützner. Dies hänge aber stark von der kommunalen Wärmeplanung und den darin ausgewiesenen Gebieten für dezentrale Heizungssysteme wie elektrische Wärmepumpen ab.

"Bisher hatten wir noch keine Engpässe durch Wärmepumpen und E-Autos und sehen in den nächsten fünf Jahren noch Kapazitätsreserven für den Anschluss von E-Ladeinfrastruktur und Wärmepumpen."

Um eine lokale Überlastung des Stromnetzes zu vermeiden, können die Kunden auch selbst etwas tun, sagt Jens Grützner. Zum Beispiel, indem sie ihr E-Auto im Winter in Mainz nicht zwischen 17 und 21 Uhr laden. Denn das sei dann die übliche Hochlastzeit. "Das würde schon helfen und uns in den nächsten Jahren Zeit für den weiteren Netzausbau verschaffe“, so Grützner. In Gebieten, in denen viele neue Ladesäulen aufgestellt werden, bauten die Stadtwerke bereits jetzt zusätzliche Trafostationen auf. Eine Übersicht über öffentliche Lademöglichkeiten für E-Autos in Mainz und Umgebung finden Sie hier.

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