Wie ist die Bombe aber nach Wackernheim (Kreis Mainz-Bingen), einem kleinen Ingelheimer Stadtteil, gekommen? Laut dem Wackernheimer Ortsvorsteher Theobald Paridon (CDU) ist die Weltkriegsbombe etwa 200 Meter westlich einer Kaserne gefunden worden.
Heute wird sie von den US-Amerikanern genutzt. Im zweiten Weltkrieg seien dort aber deutsche Wehrmacht-Soldaten untergebracht gewesen, sagt Paridon. "Das müsste die Ursache gewesen sein," vermutet der Wackernheimer Ortsvorsteher.
Ziel: Kaserne oder Flugplatz Mainz-Finthen?
Es könne gut sein, dass die amerikanischen Streitkräfte mit der nun gefundenen Bombe diese Kaserne treffen wollten. "Ansonsten ist aber ja auch noch der Flugplatz Mainz-Finthen ganz in der Nähe", sagt Paridon.
Laut dem "Heimat- und Geschichtsverein Finthen" wurde der Flugplatz 1939, also in der NS-Zeit, errichtet. "Dort waren im Zweiten Weltkrieg Fliegerstaffeln stationiert", erzählt Ortsvorsteher Paridon.
Den Alliierten sei aber irgendwann klar geworden, dass es sich dabei um ein militärisches Gelände handelt, sagt Paridon, "und dieses Gelände wurde dann natürlich auch bei kriegerischen Handlungen angeflogen und von den Alliierten auch teilweise angegriffen."
Privater Kampfmittelräumdienst hat Bombe gefunden
Paridons Wissens nach handelt es sich allerdings um die erste Weltkriegsbombe, die in diesem Bereich gefunden wurde. "Es kann aber natürlich niemand sagen, ob da irgendwo noch mehr im Erdreich liegt."
Am Mittwochnachmittag war die stark beschädigte amerikanische Bombe gefunden worden, weil dort auf dem Feld neue Rohre verlegt werden sollen. Deshalb hatte ein privater Kampfmittelräumdienst diesen Bereich untersucht.
Laut einer Sprecherin der Stadt Ingelheim ist es aber zu gefährlich, die Bombe in diesem schlechten Zustand über eine längere Strecke abzutransportieren.
Bombe soll am kommenden Mittwoch kontrolliert gesprengt werden
Deshalb soll die Bombe nun am kommenden Mittwoch in der Nähe des Fundortes kontrolliert gesprengt werden, hat die Stadtverwaltung mitgeteilt. Bis dahin sei die Bombe aber wieder sicher vergraben worden. Für die Bevölkerung bestehe keine Gefahr.
Sperrungen aufgehoben Blindgänger im Niederwald bei Rüdesheim ist gesprengt
Im Niederwald oberhalb von Rüdesheim wurde eine Weltkriegsbombe gefunden. Alle Sperrungen sind jetzt aufgehoben.
Für die Sprengung am Mittwoch soll es einen Absperrradius von 300 Metern geben. Ab 9 Uhr sollen die Wege in diesem Bereich gesperrt werden. Ab 10 Uhr dürfen sich keine Person mehr in dem 300-Meter-Radius befinden. Gegen 11 Uhr soll dann die Bombe gesprengt werden.
Nach Angaben der Stadtsprecherin müssen dafür aber wohl nur eine Handvoll Menschen kurzzeitig ihre Häuser verlassen. Am Montag will die Ingelheimer Stadtverwaltung bekanntgeben, welche Anwohnerinnen und Anwohner konkret betroffen sind und ob die heutige US-Kaserne ebenfalls geräumt werden muss.