Auch die Katastrophenschutz-Einheiten in Rheinhessen und an der Nahe beteiligten sich ab 11 Uhr an dieser Übung. Zu diesem Zeitpunkt sollten alle Bürger einen Warnhinweis per Handy erhalten – auch wenn sie keine speziellen Warnapps wie NINA oder KATWARN installiert haben. Darüber hinaus kamen weitere Warn-Elemente zum Einsatz, die sich je nach Region unterschieden.
Mainz löste Sirenen aus und informierte auf Werbetafeln
Die Stadt Mainz löste um 11 Uhr ihre Sirenen aus, die die Bevölkerung durch einen auf- und abschwellenden Heulton warnen sollten. Um 11:40 Uhr war dann Entwarnung durch einen einminütigen Dauerton. Zu hören waren diese Sirenen vor allem im Stadtgebiet – besonders im Bereich der Industrie- und Verkehrsknotenpunkte.
Derzeit betreibt die Stadt Mainz nach eigenen Angaben 54 Sirenen. "Um die gesamte Bevölkerung wieder über Sirenen erreichen zu können, werden im kommenden Jahr 36 Hochleistungssirenen in allen Stadtteilen installiert. Eine flächendeckende Warnung wird somit voraussichtlich ab Mitte 2024 wieder möglich sein", teilte Stadtsprecherin Sarah Heil mit.
Warnhinweise sollten in Mainz zudem auf den digitalen Werbetafeln erscheinen. Im Mainzer Stadtteil Ebersheim wollte die Feuerwehr ihre mobile Lautsprecheranlage testen.
Erstes Fazit positiv
Die Mainzer Feuerwehr ist mit dem Verlauf des Warntags in der Stadt zufrieden. In einer ersten Bilanz heißt es, dass fast alle städtischen Warnmittel funktioniert hätten. Bis auf eine Sirene seien im Stadtgebiet alle ausgelöst worden. Einzig eine Anlage in der Adam-Karrillon-Straße habe nicht funktioniert. Warum, das soll nun gecheckt werden, sagte Feuerwehrsprecher Michael Ehresmann.
Auch die mobilen Lautsprecher und digitalen Werbeanzeigen hätten problemlos funktioniert. Nicht ganz so rund sei es mit den Warnapps gelaufen, die zum Teil mit deutlicher Verzögerung die Warnmeldungen ausgespielt hätten. Und die Handys, die übers Telekom-Netz eingeloggt gewesen seien, hätten keine Warn-SMS empfangen. Die Handyalarmnierung liege aber nicht in der Hand der städtischen Feuerwehr. Dafür sei der Bund verantwortlich, so Ehresmann.
Warn-Mix auch im Kreis Mainz-Bingen
Der Landkreis Mainz-Bingen setzte auf einen sogenannten Warn-Mix. "Jedes Warnmittel hat seine Stärken und Schwächen. In der Kombination gleichen sich die Vor- und Nachteile aus", sagte der stellvertretende Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Landkreises, Michael Braun. Daher kämen auch im Kreis Sirenen und Lautsprecherdurchsagen zum Einsatz.
Ebenso wie in Mainz soll im Kreis Mainz-Bingen die Anzahl der Sirenen wieder erhöht werden. "Im Rahmen des Sirenenförderprogramms des Bundes und des Landes gibt es bereits Zusagen für die Förderung von 26 Dachsirenen und drei Mastsirenen", teilt Kreissprecher Bardo Faust mit. Allerdings sei deren Installation derzeit problematisch. Die Kommunen fänden aktuell kaum Firmen, die Kapazitäten hätten, entsprechende Aufträge zeitnah zu realisieren. Ziel sei es dennoch, dass die Anlagen im kommenden Jahr einsatzbereit seien.
Lautsprecherdurchsagen in Worms
In Worms wiesen am bundesweiten Warntag Feuerwehrleute mit Lautsprecherdurchsagen auf die Übung hin, zusätzlich waren Sirenen zu hören. "Am Warntag geht es lediglich um einen Funktionstest", heißt es aus dem Wormser Rathaus. Im Ernstfall würden übers Radio, übers Fernsehen und über die Warnapps die Informationen am schnellsten verbreitet. Sie sollten deshalb entsprechend genutzt werden.
Sirenen im Kreis Bad Kreuznach können nicht aktiviert werden
Im Kreis Bad Kreuznach blieben die Sirenen am Warntag am 8. Dezember im Gegensatz zu den anderen Städten und Kreisen in der Region dagegen stumm. "Für unseren Landkreis besteht derzeit nicht die Möglichkeit, die Sirenen digital anzusteuern. Dadurch können wir sie nicht auslösen", erklärte Jörg Dindorf, Leiter des Teams Medien vom Katastrophenschutz im Kreis Bad Kreuznach. Die Kommunen im Kreis hätten aktuell 200 neue Sirenen bestellt, die zusätzlich zu den Tonfolgen auch Sprache und entsprechende Handlungsanweisungen übertragen könnten. Deren Lieferung und Installation stehe allerdings noch aus.
Weitere Informationen zum Warntag
Weitere Informationen zum bundesweiten Warntag gibt es auf der Website des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Dort können die Bürger nach der Übung auch angeben, ob und wie gut Sie informiert wurden.