Die Mainzer Bonifazius-Türme: Die Hochhäuser sind 95 Meter hoch und damit die höchsten Gebäude in Mainz

An der Belastungsgrenze

23 Stockwerke, 407 Stufen in Feuerwehr-Montur - Towerrun in Mainz

Stand
Autor/in
Gesa Walch
Bild von Gesa Walch, Studio Mainz

Mit 25 Kilogramm Zusatzgewicht in einem Hochhaus nach oben rennen. Am Samstag starten zwei Feuerwehrleute aus Oppenheim bei einem besonderen Lauf in den Mainzer Bonifazius-Türmen.

Für Julia Dawid und ihren 18-jährigen Sohn Michi sind die gut 400 Stufen in Mainz an diesem Samstag nichts. Bei ihrem ersten Lauf auf den Messeturm in Frankfurt waren es drei Mal so viel.

Aber beim Sprint auf die Mainzer Bonifazius-Türme tragen die beiden Feuerwehrleute zum ersten Mal eine Atemschutzmaske. Für den sogenannten Pressluftatmer mussten sie erstmal einen Schein machen.

Die Ausrüstung wiegt 25 Kilogramm

"Eigentlich ist es einfacher als ohne Maske", sagt Julia Dawid von der Freiwilligen Feuerwehr Oppenheim. "Das Atmen ist nicht so anstrengend, man hat immer kalte Luft im Gesicht."

Aber auch die Luft muss erst einmal getragen werden: 25 Kilogramm wiegt die Ausrüstung mit Sauerstoffflasche, Feuerwehr-Uniform, Stiefeln und Helm.

Towerrun der Feuerwehr auf die Bonifazius-Türme in Mainz
Julia Dawid und ihr Sohn Michi erklimmen die 407 Stufen der Bonifazius-Türme in Mainz rennend und mit 25 Kilogramm Gewicht.

Towerrun Mainz: Gutes Training für den Feuerwehr-Einsatz

Wie Julia ist auch ihr Sohn Michi bei der Freiwilligen Feuerwehr Oppenheim. Seit gut einem Jahr machen sie bei Towerruns in ganz Deutschland mit.

Nachdem sie das erste Mal die Treppen der Skiflugschanze in Oberstdorf hochgerannt sind, haben sie "Blut geleckt". Auf die Mainzer Bonifazius-Türme läuft Julia Dawid diesen Samstag gleich mehrmals.

Erfolgreicher Probelauf auf die Bonifazius-Türme

Vergangene Woche haben sie und ihr Sohn schon einen Probelauf gemacht. Die ersten Etagen seien anstrengend, da müsse sie erstmal reinkommen.

In der Mitte komme dann ein guter Flow, aber am Ende müsse ihr Sohn sie manchmal auch ein bisschen ziehen und schieben, berichtet Julia Dawid. "Das ist dann eine richtige Qual", sagt sie. "Da merke ich schon, dass Michi 23 Jahre jünger ist als ich."

Es ist ein cooles Mutter-Sohn-Ding.

Besondere Verbindung: Oppenheimerin rennt mit ihrem Sohn Türme hoch

Gleichzeitig ist die gemeinsame Anstrengung ein toller Mutter-Sohn-Moment. "Das ist was, was wirklich verbindet", sagt die Feuerwehrfrau. "Als Mutter und Sohn da hochzulaufen ist schon etwas anderes, als wenn es nur Feuerwehrkollegen wären."

Oben auf dem Turm angekommen, vor sich einen Blick weit über die Stadt, werde man für alles entschädigt. "Wenn man das zu zweit mit seinem Kind geschafft hat, das ist einfach mega", sagt Julia Dawid.

Julia Dawid und ihr Sohn Michi haben es geschafft: Nach ihrem Probelauf auf die Mainzer Bonifazius-Türme genießen sie zusammen die Aussicht
Julia Dawid und ihr Sohn Michi haben es geschafft: Nach ihrem Probelauf auf die Mainzer Bonifazius-Türme genießen sie zusammen die Aussicht.

175 Jahre Freiwillige Feuerwehr Mainz-Stadt

Die Freiwillige Feuerwehr Mainz-Stadt hat den ersten Towerrun auf die Mainzer Bonifazius-Türme organisiert - anlässlich ihres 175. Jubiläums. Für Feuerwehrleute ist der Lauf mit voller Montur und Equipment ein guter Belastungstest. Aber auch alle anderen Interessierten dürfen die 23 Stockwerke hochlaufen - auch ohne Feuerwehr-Ausrüstung.

Ab 10 Uhr gibt es verschiedene Durchgänge, mal in Sportkleidung, mal in Uniform, mit Sauerstoffflasche oder ohne. Mehr als 250 Feuerwehrleute aus bis zu 250 Kilometern Entfernung haben sich angemeldet, berichtet Tobias Hach von der Freiwilligen Feuerwehr Mainz-Stadt.

Da müssen sie hoch: Feuerwehrleute schauen hoch zu den Mainzer Bonifazius-Türmen - kurz vor dem Towerrun.
Da müssen sie hoch: Feuerwehrleute schauen hoch zu den Mainzer Bonifazius-Türmen - kurz vor dem Towerrun.

Feuerwehr-Motto: "Man muss sich auch mal quälen können"

Aus Oppenheim sind Julia Dawid und ihr Sohn allerdings die einzigen Teilnehmer. "Wir haben bei uns parallel gerade Rettungstag. Da üben wir zum Beispiel Autos zerschneiden. Das ist für die Kollegen auch spannend", erzählt sie.

Normalerweise nähmen ihre Kolleginnen und Kollegen aber gerne Herausforderungen an. "Wir haben einen internen Hashtag: 'Man muss sich auch mal quälen können'" - ein gutes Motto für den ersten Mainzer Towerrun.

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