Gestiegene Kosten für Sicherheit

Immer mehr Probleme für Fastnachtsvereine in Rheinhessen und an der Nahe

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Kleinere Fastnachtsvereine in der Region Rheinhessen-Nahe haben zunehmend Probleme, ihre Fastnachtsumzüge zu finanzieren. Grund sind vor allem die strengeren Sicherheitsauflagen. In Bingen-Büdesheim findet der Nachtumzug beispielsweise nicht mehr statt.

Die gesetzlichen Auflagen durch das Land Rheinland-Pfalz ließen sich einfach nicht mehr bezahlen, beklagt ein langjähriger Mitorganisator des traditionellen Nachtumzuges in Bingen-Büdesheim, Heinz-Jürgen Rothe. Dieser Umzug sei vorerst nicht mehr geplant.

"Schweren Herzens mussten wir den Büdesheimer Nachtumzug und damit ein Stück Binger Fastnachtsgeschichte absagen."

Zu den Auflagen zähle zum Beispiel das Absperren der Strecke mit Gittern und die größere Anzahl an gefordertem Sicherheitspersonal. Außerdem müssten die ehrenamtlichen Helfer teilweise privat haften, diese hohe Verantwortung sei nicht mehr tragbar.

Auch kein Fastnachtszug in Ober-Flörsheim

In vielen kleineren Gemeinden fehle zudem die Unterstützung durch Ordnungsbehörden, so der Bürgermeister von Ober-Flörsheim im Kreis Alzey-Worms, Sascha Leonhardt. Auch hier findet diesmal kein Umzug statt. Die Entscheidung steht laut Leonhardt aber schon länger fest.

Schon seit mehreren Jahren gebe es außerdem das Problem, dass immer weniger helfende Hände zur Verfügung stünden. Da stoße man dann als kleine Gemeinde schnell an Grenzen.

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Umzug in Alzey findet statt

In Alzey werde es am Fastnachtssonntag zwar den üblichen großen Umzug geben. Ohne die Unterstützung der örtlichen Behörden könne der aber bald auch nicht mehr gestemmt werden, fürchtet der Vorsitzende des Vereins Alzeyer Fastnachtsumzüge, Christian Hoffmann.

"Das Auflagen-Bibelwerk, das uns für dieses Jahr vorgelegt wurde, habe ich nur mit Bauchschmerzen unterschrieben."

Das Land müsse bei den Auflagen dringend nachbessern, sonst würden generell viele kleinere Kulturveranstaltungen aussterben.

Kosten bei Rosenmontagszug in Mainz steigen weiter

Definitiv stattfinden wird der Mainzer Rosenmontagszug. Allerdings hat auch hier der Mainzer Carneval-Verein mit stark gestiegenen Kosten zu kämpfen. Nach Angaben von MCV-Präsident Hannsgeorg Schönig spielen die verschärften Sicherheitsauflagen auch hier eine Rolle. Aber auch schon in den Jahren von 2015 bis 2020 hätten sich die Kosten für die Sicherheit verdreifacht. Hinzu komme, dass viele Firmen der Veranstaltungsbranche mittlerweile auch mehr Geld verlangen würden - und natürlich müsse auch die allgemeine Inflation berücksichtigt werden.

Bis zu 500.000 Euro kostet der Umzug 2023

Insgesamt rechnet Schönig mit etwa 150.000 bis 170.000 Euro allein an Sicherheitskosten für den diesjährigen Rosenmontag. 2020 waren es 123.000 Euro, 2015 noch 40.000 Euro.

Hinzu kämen noch viele weitere Kosten, zum Beispiel fürs Personal, Bühnen und Motivwagen. Alles in allem würde das in diesem Jahr vermutlich in Richtung einer halben Million Euro gehen.

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