Kontrollwoche "Alkohol und Drogen im Straßenverkehr"

Mit der Mainzer Polizei auf Jagd nach Verkehrssündern

Stand
Autor/in
Rabea Amri

Eigentlich kontrolliert die Mainzer Polizei im Rahmen einer Aktionswoche Autofahrer gerade gezielt auf Alkohol und Drogen. In Mainz fielen stattdessen aber zahlreiche andere Verstöße im Straßenverkehr auf.

Donnerstagnachmittag, auf dem Parkplatz bei den Mainzer Entsorgungsbetrieben in Weisenau. Bei strahlendem Sonnenschein kontrollieren Polizistinnen und Polizisten der Polizeiinspektion 1 schon seit dem Morgen den Verkehr an der Wormser Straße. Gerade findet die Kontrollwoche "Alkohol und Drogen im Straßenverkehr" statt, an der sich alle Polizeiinspektionen in Rheinland-Pfalz beteiligen.

Gefährliche Ablenkung im Straßenverkehr

Doch an diesem heißen Sommertag ergibt sich ganz von allein ein anderer Schwerpunkt: Handy in der Hand ist das häufigste Vergehen der Autofahrerinnern und Autofahrer. "Handyverstöße sind unfassbar gefährlich", sagt Polizeikommissarin Lena Bottlender. Ihr Kollege Maximilian Hagel ergänzt: "Ablenkung im Straßenverkehr ist immer noch eine der Hauptursachen für Verkehrsunfälle."

Bei einer Polizeikontrolle in Mainz zeigt eine junge Polizisten einem Autofahrer an, weiterzufahren.
Polizeikommissarin Lena Bottlender zeigt einem Autofahrer, wo er für die Kontrolle parken soll.

"Mama bleibt ohne Punkte"

Über Funk wird von den Kollegen schon die nächste Handysünderin angekündigt: "Mercedes Cabrio, Mainzer Kennzeichen". Als die Frau vorfährt, weiß sie schon genau, warum sie angehalten wurde. Und sie ärgert sich - über sich selbst. Vor allem, als sie erfährt, dass ihr für das Vergehen 100 Euro Bußgeld und ein Punkt in Flensburg drohen.

"Ich habe meinem Sohn immer gesagt, die Mama bleibt ohne Punkte," sagt die Frau, die anonym bleiben will. Der Austausch zwischen ihr und den Polizisten ist freundlich. Die Frau erzählt, sie habe an der roten Ampel nur schnell eine Adresse ins Navi auf dem Handy eingeben wollen. Aber sie ist einsichtig und wünscht beim Abschied allen noch einen schönen Tag.

Kein Nummernschild am Fahrzeug und Führerschein vergessen

Kurz darauf winkt Maximilian Hagel einen schwarzen Transporter raus. Das Nummernschild liegt vorne in der Windschutzscheibe. Hinten am Fahrzeug ist gar keins angebracht. Der Fahrer, Dennis Roßkopp aus Mainz-Gonsenheim, hatte schon mit der Kontrolle gerechnet: "Als ich euch gesehen hab, wusste ich, dass ihr mich rauszieht,“ sagt er. Die fehlenden Nummernschilder seien erst kürzlich bei einer anderen Kontrolle beanstandet worden.

Sein Chef habe deshalb schon einen Termin auf der Zulassungsstelle. Der Lieferwagen gehört einer Mainzer Brauerei, für die Dennis Roßkopp arbeitet. Das nächste Problem: Er hat seinen Führerschein nicht dabei. Das ist eigentlich eine Ordnungswidrigkeit und kostet 10 Euro. Lena Bottlender und Maximilian Hagel belassen es aber bei einer mündlichen Verwarnung.

Bei einer Polizeikontrolle reicht ein junger Mann einer Polizistin Papiere während ein Polizist daneben steht.
Dennis Roßkopp überreicht Polizeikommissarin Lena Bottlender die Fahrzeugpapiere.

"Haben Sie Alkohol getrunken oder Drogen genommen?"

Kurz vor Ende des Kontrolltags um 16 Uhr wird noch Samvel Gasparyan rausgewunken. Er ist grade auf dem Weg von der Arbeit nach Hause, erzählt er. Er wohne im Kreis Groß-Gerau. Die Polizisten lassen sich von ihm das Warndreieck, den Verbandskasten und die Warnweste zeigen. Und wie bei allen anderen fragen sie auch ihn: "Haben Sie Alkohol getrunken oder Drogen genommen?"

Zwei Polizisten kontrollieren den Kofferraum eines Mannes.
Samvel Gasparyan öffnet für die Polzeikontrolle seinen Kofferraum.

Samvel Gasparyan verneint und betont, er trinke kaum was. "Nur mein Feierabendbier. Und auf das freue ich mich schon." Auch Führerschein und Fahrzeugpapiere werden überprüft. Alles in Ordnung. Als Polizeikommissar Maximilian Hagel dem Mann seine Papiere zurückgibt, wünscht er ihm einen schönen Tag. "Genießen Sie ihr Feierabendbier", fügt er hinzu. "Aber erst zu Hause."

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