Angeklagte Familienmitglieder im Prozess um Drogenhandel am Mainzer Landgericht

Prozess vor dem Landgericht Mainz

Mainzer Ehepaar gibt zu, mit Drogen gehandelt zu haben

Stand
Autor/in
Alexander Dietz
Alexander Dietz ist Reporter im SWR Studio Mainz.

Sie sollen Drogen selbst hergestellt haben und diese dann später auch verkauft haben. Im Prozess am Mainzer Landgericht hat das Paar aus dem Stadtteil Mombach größtenteils ein Geständnis abgelegt.

Der angeklagte Ehemann konsumiere seit Jahren Drogen, sagte der Verteidiger des Manns am Dienstag vor dem Landgericht. Der größte Teil der Amphetamine und des Haschischs, das in der Wohnung im Mainzer Stadtteil Mombach sichergestellt wurde, sei aber in der Tat für den Verkauf gedacht gewesen.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihm und seiner Ehefrau vor, dass sie im vergangenen Jahr gemeinsam beschlossen haben sollen, ihr Geld künftig mit Drogengeschäften zu verdienen. Auch die Ehefrau räumte die Vorwürfe über ihren Anwalt größtenteils ein.

Ehepaar hat Amphetamine auch selbst hergestellt

Demnach haben sie über einen Lieferanten dann auch die Idee bekommen, aus Amphetamin-Öl selbst Amphetamine herzustellen. "Das war schwierig, aber sie haben es immer wieder versucht", so der Verteidiger der Ehefrau.

Ansonsten habe seine Mandantin ihren Mann vor allem zu den Treffen mit potentiellen Abnehmern gefahren. Laut der Staatsanwaltschaft befanden sich diese vor allem im Raum Bingen. Auch wenn der Drogenhandel zum Teil "nicht ihre Idee gewesen ist", habe sie diesen mit Telefonaten und logistischer Mitarbeit unterstützt, so ihr Verteidiger.

Ingelheim

Jugendamt soll eingeschaltet werden Unter Drogen - Mutter fährt mit Kind im Auto mehrmals in Leitplanke

Eine 30-jährige Frau hatte Drogen und Medikamente im Blut und ist trotzdem mit ihrer fünfjährigen Tochter ins Auto gestiegen. Nun soll das Jugendamt eingeschaltet werden.

SWR4 RP am Morgen SWR4 Rheinland-Pfalz

14 Kilogramm Marihuana in Hessen abgeholt

Gemeinsam haben sie im hessischen Neu-Isenburg unter anderem auch knapp 14 Kilogramm Marihuana abgeholt. Nach Angaben des Ehemanns seien drei Kilogramm für ihn gedacht gewesen. Die anderen sollte er für einen Bekannten abholen.

Als dieser aber im Anschluss nur ein Kilo Marihuana mitnahm, hätten sie eine Freundin seiner Frau überrumpelt und dort die restlichen knapp zehn Kilogramm hingebracht. "Die verbleibenden Kilo wollte er nicht in seiner eigenen Wohnung haben", so der Verteidiger des Angeklagten. "Es tut ihm leid, dass er Unbeteiligte mit reingezogen hat."

Vater der Ehefrau soll nichts vom Drogenhandel gewusst haben

So nämlich auch den Vater seiner Ehefrau. Er muss sich vor dem Landgericht wegen Beihilfe zum gemeinschaftlichen Handel mit Betäubungsmitteln verantworten. Unter anderem waren in seiner Wohnung in der Mainzer Innenstadt in einem Versteck in der Decke nämlich auch Amphetamin-Öl und Haschisch gefunden worden.

Der Verteidiger seines Schwiegersohns sagte aber aus, dass sein Schwiegervater nichts davon wusste, dass er dort auch Drogen deponiert hatte. Er habe einen Schlüssel zu der Wohnung gehabt und das Versteck in der Decke während Renovierungsarbeiten entdeckt. Im Tresor des Schwiegervaters waren außerdem 25.000 Euro Bargeld gefunden wurden. Die gehörten aber nicht seinem Mandaten, so der Verteidiger des Schwiegersohns.

Enkel soll auch Drogen verkauft haben

Der Schwiegervater bestätigt über seinen Anwalt, dass er nichts von den Drogen in seiner Wohnung gewusst habe. Wenn er davon gewusst hätte, hätte es "einen gewaltigen Ärger geben", so der 72-Jährige. "Ich hätte sofort die Polizei gerufen."

Die Staatsanwaltschaft wirft ihm aber auch vor, für seinen Enkel Haschisch gelagert zu haben, damit dieser die Drogen dann auch verkaufen kann. Der Enkel wird in diesem Prozess nicht angeklagt. Er muss sich gesondert verantworten.

Vor Geständnis auf Strafrahmen geeinigt

Vor dem Geständnis des Ehepaars hatte sich die Prozessbeteiligten bereits auf ein mögliches Strafmaß für die beiden im Falle eines Geständnisses verständigt. Dem vorbestraften Ehemann erwartet demnach durch das Geständnis eine Freiheitsstrafe von vier bis fünf Jahren. Seiner Ehefrau hatte das Gericht eine Freiheitsstrafe zwischen einem Jahr und drei Monaten und zwei Jahren in Aussicht gestellt. Diese könne aber zur Bewährung ausgesetzt werden.

Für den Vater der Frau haben sich die Prozessbeteiligten nicht geeinigt. Der Prozess am Landgericht wird in der kommenden Woche fortgesetzt.

RLP

Schon mehr als ein Dutzend Vereine in RLP Cannabis Social Clubs dürfen ab Juli starten

Ab 1. Juli ist in Cannabis Social Clubs (CSCs) erlaubt, gemeinschaftlich Cannabis anzubauen. Voraussetzung ist die Gründung eines Vereins und die Beantragung einer Lizenz.

Mainz

Samurai-Schwerter und kiloweise Amphetamin SEK-Einsatz: Polizei findet Drogen und Waffen in Mainz

Das SEK hat eine Wohnung in Mainz-Mombach gestürmt und rund sieben Kilogramm Drogen und Waffen sichergestellt. Zwei Brüder wurden verhaftet.