Die Abstimmung im Ausschuss verlief einstimmig. Die Stadt Mainz wird den Rosenmontagszug mit bis zu 200.0000 Euro pro Kampagne finanziell fördern. Für den Fastnachtszug in Finthen gibt es 20.000.
"Unsere Fastnacht ist auf unvergleichliche Art und Weise mit unserer Stadt verknüpft, ein Rosenmontagszug, der aufgrund fehlender finanzieller Mittel nicht stattfindet ist für mich undenkbar", sagte Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) im Anschluss.
Daher habe man sich in langen und intensiven Gesprächen mit dem Veranstalter, dem Mainzer Carneval-Verein (MCV) auf die finanzielle Förderung für die Brauchtumspflege geeinigt. Außerdem habe die Fastnacht insgesamt wirtschaftlich deutlich positive Auswirkungen auf die Stadt, etwa durch Kartenverkäufe und Hotelübernachtungen.
Mainzer Rosenmontagszug ohne Finanzhilfe gefährdet?
Das Geld wird nach Angaben von MCV-Präsident Hannsgeorg Schönig dringend benötig, denn ohne weitere Hilfe der Stadt wäre die Finanzierung der größten Mainzer Fastnachtszüge in diesem Jahr gefährdet gewesen.
Der Mainzer Carneval-Verein (MCV), der den Rosenmontagszug und auch die sonstige Straßenfastnacht vom 11.11. bis zum Aschermittwoch hauptsächlich organisiert, rechnet allein für die aktuelle Fastnachtskampagne mit einem Defizit von 250.000 Euro. Für den Zug der Finther Lebensfreude liegt das Defizit laut dem Finther Carneval Verein (FCV) bei etwa 20.000 Euro.
Gestiegene Sicherheitskosten für Mainzer Straßenfastnacht
Hauptgrund dafür seien die stark gestiegenen Kosten, vor allem für die erhöhten Anforderungen an die Sicherheit. Schon im letzten Jahr habe man für die gesamte Straßenfastnacht ein Defizit von rund 130.000 Euro gemacht, so der MCV – und das, obwohl die Stadt Mainz auch dafür schon 75.000 Euro zusätzlich dazu gegeben hatte.
Fördergeld auch für mehr Nachhaltigkeit in der Straßenfastnacht
Nach der Zustimmung des Finanzausschusses muss noch der Stadtrat darüber entscheiden, er tritt am 31. Januar das nächste Mal zusammen. Erst dann könnten der MCV und der FCV offiziell einen Förderantrag stellen und müssten dafür die erwarteten Defizite nochmals nachweisen.
Eine Förderung der Stadt für den MCV ist laut Finanzausschuss außerdem mit der Auflage verknüpft, gemeinsam zu prüfen, wie die Straßenfastnacht nachhaltiger aufgestellt werden kann. Vor allem die Müll-Problematik solle dabei in den Fokus genommen werden.
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Finanzhilfen für Mainzer Straßenfastnacht schon letztes Jahr Thema
Bereits am 11.11. vergangenen Jahres hatte der Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) eine Pauschale für die Straßenfastnacht ins Spiel gebracht. Er könne sich vorstellen, dass die Stadt die Fastnacht jährlich mit einer Summe von deutlich über 75.000 Euro unterstütze, sagte Haase im vergangenen November.
Mit diesem Vorschlag hatte sich der Mainzer Stadtrat allerdings bisher noch nicht befasst, weil die Fraktionen der Ampel-Regierung von Grünen, SPD und FDP vorher noch genauere Zahlen vom MCV zu seinen Ausgaben und Einnahmen gefordert hatten. Erst diese könnten Grundlage für eine so große aus Steuergeldern finanzierte Fördersumme sein.
Finanzierung der Mainzer Straßenfastnacht ab 2025 noch offen
Unabhängig von den oben genannten Zuschüssen erbringt die Stadt Mainz nach eigenen Angaben bereits rund 800.000 Euro an Sachleistungen für die Mainzer Straßenfastnacht – zum Beispiel für Toiletten, Sanitätsdienste, Absperrungen und Reinigung. Weil im aktuellen städtischen Haushalt derzeit keine Mittel für direkte Zuschüsse an Fastnachtsvereine vorgesehen sind, müsste die Fördersumme von insgesamt 220.000 Euro für dieses Jahr erneut außerplanmäßig bereitgestellt werden, wie schon vergangenes Jahr.
Auch in künftigen Kampagnen erwarten die Mainzer Fastnachtsvereine ähnliche Defizite. Für die kommenden Jahre, also ab 2025, könnte es deshalb eine andere Förder-Lösung geben: die Beschlussvorlage des Finanzausschusses schlägt vor, dass die Stadtverwaltung beim Aufstellen des nächsten Haushaltsplans von vornherein entsprechende Zusatzgelder vorsehen könnte. Darüber müsste dann aber auch erst wieder der Mainzer Stadtrat entscheiden.
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