Am vergangenen Mittwoch prasselten bei einem Unwetter mehr als 30 Liter Wasser in einer halben Stunde auf Bodenheim in Rheinhessen nieder. Ein Starkregen wie er statistisch gesehen nur etwa alle 30 Jahre vorkommt. Die Kanalisation ist nach Angaben des Mainzer Wirtschaftsbetriebs jedoch nur für 18 Liter ausgelegt. Die Folge: überflutete Straßen und vollgelaufene Keller.
Über 200 Feuerwehreinsätze Unwetter über Mainz und Rheinhessen: Straßen und Keller unter Wasser
In der Nacht zum Donnerstag ist ein Unwetter über Rheinhessen gezogen. Es kam zu Überschwemmungen und Verkehrsbehinderungen. In einigen Straßenzügen stand das Wasser kniehoch.
Keine Veränderungen am Kanalnetz
Besonders schlimm hat es mal wieder die Rheinstraße in Bodenheim getroffen. Denn dort sammelt sich das Wasser in einer Senke. Ändern könne man an dieser Situation leider nichts, sagt Michael Paulus vom Mainzer Wirtschaftsbetrieb. Die Einrichtung der Stadt Mainz ist auch für die Entwässerung in der Verbandsgemeinde Bodenheim zuständig. Die Kanäle zu vergrößern sei keine Option. Bei Trockenheit müssten sie dann dauernd durchgespült werden, damit sich keine Rückstände ablagern.
Beratung vom Experten des Wirtschaftsbetriebs Mainz
Die betroffenen Hauseigentümer können also nur eines tun: sich selbst so gut wie möglich vor Starkregen schützen. Der Mainzer Wirtschaftsbetrieb bietet ihnen dabei Unterstützung an. Michael Paulus kommt auf Wunsch sogar persönlich vorbei, um die Situation vor Ort zu bewerten und Tipps zu geben.
So gelingt es, dass kein Wasser eindringt
Dabei schaut er sich an, wo das Wasser theoretisch ins Haus eindringen kann. Eine Schwachstelle könnten zum Beispiel die Kellerfenster sein, sagt Michael Paulus. Wenn das Wasser gegen das Fenster drückt, kann es undicht werden, erklärt er. Daher rät Paulus zu speziellen, druckdichten Fenstern. Auch ein mobiler Hochwasserschutz sei eine Option. Dabei werden Schienen an der Haustür angebracht. Wenn ein Unwetter droht, könnten dort dann Platten eingeschoben werden, die das Wasser abhalten.
Beratung ist kostenlos
Diese Beratungsgespräche sind bereits über die Abwassergebühr abgedeckt und somit kostenlos, berichtet Paulus. Wer sich beraten lassen will, kann den Mainzer Wirtschaftsbetrieb unter der Email-Adresse wirtschaftsbetrieb.mainz@stadt.mainz.de kontaktieren und einen Termin vereinbaren. Manchmal hat Michael Paulus fünf Termine in einem Monat, manchmal gar keinen, erzählt er. Häufig gehen Anfragen direkt nach einem Unwetter ein. So auch dieses Mal wieder. Mit einer Anwohnerin aus Bodenheim hat sich Michael Paulus bereits zu einem vor-Ort-Termin verabredet.