In Rheinhessen waren vor allem Bodenheim, Oppenheim und Guntersblum betroffen. Dort stand das Wasser am Abend teilweise kniehoch auf den Straßen. Viele Keller liefen voll. Die Polizei sagte am Donnerstagmorgen, die Straßen in den betroffenen Orten seien alle wieder befahrbar - das Wasser sei inzwischen abgeflossen.
Nach Unwetter: Bodenheimer Kanalisation wird nicht erweitert
Der Mainzer Wirtschaftsbetrieb plant nach eigenen Angaben aber keine Veränderungen an der Kanalisation in Bodenheim. Nachdem zum wiederholten Male Keller voll mit Wasser gelaufen waren, gab es Kritik von Anwohnerinnen und Anwohnern, vor allem aus der Rheinstraße. Dort sammelt sich bei Starkregen in einer Senke das Wasser.
Das Problem sei bekannt, sagt der Mainzer Wirtschaftsbetrieb, der auch für die Entwässerung in Bodenheim zuständig ist. Die Bodenheimer Kanalisation sei für einen Starkregen ausgelegt, wie er alle drei Jahre in der Gemeinde vorkomme: 18 Liter pro Quadratmeter in einer halben Stunde könnten die Kanäle auffangen.
Zu viel Regen für Kanalisation
Am Mittwoch seien es jedoch über 30 Liter gewesen, so ein Sprecher des Wirtschaftsbetriebes. Das komme einem 30-jährigen Regenereignis gleich. Kanäle, die das auffangen könnten, seien jedoch viel zu groß – sie müssten ständig durchgespült werden, damit nichts drin liegen bleibe.
Betroffene Anwohner könnten sich aber beim Wirtschaftsbetrieb kostenlos beraten lassen, wie sie ihre Häuser vor Starkregen schützen können.
Mainz: Keller vollgelaufen und Zugausfälle
In der Landeshauptstadt Mainz gewitterte es zeitweise heftig. Keller liefen voll, Gullys wurden von den Regenmengen nach oben gedrückt. Das Unwetter sorgte für viele Einsätze der Feuerwehren im Mainzer Stadtgebiet sowie den umliegenden Landkreisen Mainz-Bingen und Alzey-Worms.
Der Mainzer Hauptbahnhof war gegen Mitternacht wegen einer Stellwerksstörung zeitweise gesperrt, zahlreiche Züge hatten Verspätung oder fielen aus.
Viele Feuerwehreinsätze in Rheinhessen
167 Kräfte der Feuerwehr Mainz waren am Mittwochabend unterwegs. In Mainz und im Kreis Alzey-Worms gab es bis 22.45 Uhr jeweils etwa 60 Einsätze, im Kreis Mainz-Bingen waren es zu diesem Zeitpunkt bereits 160 Einsätze. Bei den meisten Notrufen ging es um Wasser, das in Gebäude eingedrungen war.
In Worms wurde am Abend ein Fußballspiel in der Oberliga wegen des Gewitters abgebrochen. In Wiesbaden musste die Rheingauer Weinwoche wegen des Unwetters unterbrochen werden.
Keine Hochwasserwarnung mehr für die Selz
Die Hochwasserwarnung für die Selz im Abschnitt zwischen Oppenheim und Ingelheim wurde inzwischen aufgehoben. Kaum Auswirkungen hatte das Unwetter hingegen in Bad Kreuznach und Bingen.