Der Mann muss sich wegen fahrlässiger Tötung und schwerer Brandstiftung verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, im März vergangenen Jahres auf seinem Hausboot einen mit Benzin gefüllten Kanister offen stehen gelassen und so den folgenschweren Brand verursacht zu haben.
Laut Anklage hatte der Mann im Inneren der Kajüte seines Bootes den offenen Kanister stehengelassen, obwohl ein elektrisches Heizgerät eingeschaltet war. Als er zum Bug ging, sei das Boot dann so ins Schwanken geraten, dass der Kanister umkippte. Das Benzin habe sich dann am Heizgerät entzündet. Mutmaßlich habe es eine Verpuffung gegeben und der Vater sei vom Boot gefallen.
Tochter stirbt in den Flammen
Die siebenjährige Tochter des Angeklagten konnte sich nicht befreien und verstarb in den Flammen im Inneren der Kajüte. Vater und Tochter hatten nach Angaben der Staatsanwaltschaft auf dem selbst ausgebauten Hausboot im Schiersteiner Hafen übernachtet, bevor das Feuer ausgebrochen war.
Angeklagter wirkt bei Prozessbeginn tief erschüttert
Zum Prozessauftakt sagte der Mann, er habe die Kajüte nur kurz verlassen, um den Anker zu setzen, weil es so windig gewesen sei. Als er hinausgegangen sei, sei die Heizung nicht an gewesen. Er gehe davon aus, dass seine Tochter dann einen Gaskocher angemacht habe. Dieser habe dann vermutlich das umgekippte Benzin entzündet.
Nach der Explosion habe er noch versucht, wieder an Bord zu gelangen, sei aber nicht mehr hochgekommen. Er habe überall nur noch Rauch und Flammen gesehen. Insgesamt wirkte der 40-jährige Wiesbadener tief erschüttert. Immer wieder musste er beim Sprechen innehalten, weil er von Tränen überwältigt wurde.
In dem Prozess vor dem Wiesbadener Amtsgericht sind noch weitere Verhandlungstage angesetzt. Das Gericht muss nun prüfen, wie die Schuld des Angeklagten strafrechtlich zu bewerten ist. Dabei wird es auch um die Frage gehen, ob der Mann möglicherweise durch Drogenkonsum beeinträchtigt war.