Hackerangriff bei den Mainzer Stadtwerken: Eine Hand tippt auf einer Laptop-Tastatur.

Infobrief verschickt

Mainzer Stadtwerke warnen Kunden nach Hackerangriff

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Nach dem kriminellen Hackerangriff auf die Mainzer Stadtwerke sollten Kunden bei ihren Banken die Kontobewegungen genau überprüfen. Die Stadtwerke verschicken jetzt Infobriefe. 

Sie richten sich an Kunden, deren Daten gestohlen wurden. In den Briefen wird gewarnt, dass personenbezogene Daten von Kundinnen und Kunden in falsche Hände gelangt sein könnten. Darunter seien Kontakt-, Vertrags- und auch Zahlungsdaten, teilte das Mainzer Unternehmen mit.

Mit einem Brief informieren die Mainzer Stadtwerke ihr Kunden, dass bei dem Hackerangriff persönliche Daten gestohlen wurden.
Mit einem solchen Brief informieren die Mainzer Stadtwerke ihre Kunden, dass bei dem Hackerangriff persönliche Daten gestohlen wurden.

Mehrere Tausend Kunden könnten betroffen sein

Betroffen seien Kunden der Mainzer Stadtwerke und ihrer verschiedenen Tochter- und Beteiligungsgesellschaften, die Strom und Gas, aber auch Wasser und Wärme aus Blockheizkraftwerken beziehen. Sie sollten ihre Kontobewegungen genau beobachten und sich bei verdächtigen Abbuchungen mit ihrer Bank oder der Polizei in Verbindung setzen.

Nach Angaben des Unternehmenssprechers Jens Grützner gibt es rund 38.000 Wasserkunden und rund 15.000 Gas- und Stromkunden. Nicht jeder sei gefährdet, doch sollte jeder seine Bankbewegungen genau im Blick behalten.

Stadtwerke-Kunden haben Auskunftsanspruch

Kunden der Stadtwerke haben nach Art. 15 der Datenschutz-Grundverordnung einen Auskunftsanspruch zu den gespeicherten Daten. Damit können sie in Erfahrung bringen, welche "Kundendaten aus der Wasserversorgung" die Stadtwerke gespeichert haben.

Mainzer Stadtwerke und entega gehackt

Mitte Juni waren sensible Daten der Mainzer Stadtwerke und des Darmstädter Energieversorgers entega von Unbekannten gehackt und im Darknet veröffentlicht worden. Beide Unternehmen haben den selben IT-Dienstleister. Dort seien die Daten abgegriffen worden. Seitdem werde zusammen mit den Ermittlungsbehörden alles getan, um den Angriff aufzuklären und die betroffenen Systeme schnell wieder funktionsfähig zu machen, so Grützner.

Anfangs hatte der Cyberangriff zur Folge, dass die Internetseiten der Mainzer Stadtwerke und ihrer Tochtergesellschaften lahmgelegt wurden. Es gab beispielsweise online keine Tickets mehr für Mainzer Busse und Straßenbahnen sowie für das Taubertsbergbad zu kaufen.

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Autor/in
SWR