Online-Petition gestartet

Biotech-Campus Mainz: Klimaschützer kämpfen gegen weitere Versiegelung

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Autor/in
Katja Jorwitz
SWR4 Moderatorin Katja Jorwitz
Andreas Neubrech
Andreas Neubrech

Biotechnologie wird in Rheinland-Pfalz großgeschrieben. In Mainz entsteht derzeit ein großer Campus, auf dem sich möglichst viele Unternehmen der Biotech-Branche ansiedeln sollen. Naturschützer wollen aber verhindern, dass dort noch mehr Flächen zugebaut werden.

Das "Netzwerk nachhaltige Stadtentwicklung" ist eine Gruppe von Menschen aus verschiedenen Organisationen - beispielsweise der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND), MainzZero oder der Nachhaltigkeitsinitiative Bretzenheim (NiB).

Erweiterung des Biotech-Campus in Mainz soll verhindert werden

Sie haben sich zusammengeschlossen, um gegen die Erweiterung des Biotech-Campus an geplanter Stelle in Mainz-Bretzenheim zu kämpfen. Dafür hat das Netzwerk eine Online-Petition gestartet, die sich an den Mainzer Stadtrat richtet.

Die Initiatoren hoffen verhindern zu können, dass die Fläche zwischen der Hochschule und dem Mainz 05-Stadion als Gewerbegebiet deklariert wird. Das Areal ist etwa 50 Hektar groß und wird derzeit landwirtschaftlich genutzt.

Netzwerk warnt vor weiterer Versiegelung in Mainz

Wenn der Biotech-Campus dorthin erweitert wird, hat das nach Ansicht der Umweltschützer schlimme Konsequenzen: So würde zum Beispiel fruchtbarer Boden für die Landwirtschaft vernichtet und in die Wasserwirtschaft eingegriffen werden, so Susanne Schmid vom BUND. Und es würden wieder neue Flächen in Mainz versiegelt werden.

Um den großen Herausforderungen des Klimawandels und des Artensterbens konsequent (...) gerecht zu werden, muss ein Umdenken hin zu einer verbindlichen Entsiegelungsplanung und Vergrößerung des Grünanteils in die Mainzer Stadtplanung Einzug halten.

Nach einer aktuelle Untersuchung der Deutschen Umwelthilfe gehört Mainz schon jetzt zu den heißesten Städten und zu denen, die am meisten versiegelt sind. Deswegen schlägt das Netzwerk vor, nicht alle Biotech-Unternehmen in einem Bereich, einem Campus, anzusiedeln, sondern am besten dort, wo die Flächen bereits versiegelt sind.

Vorentscheidung fällt im November

Laut Schmid wird sich am 26. November die Regionalversammlung Rheinhessen-Nahe, in der Kreise und Kommunen vertreten sind, mit dem Thema befassen. Dort wird geplant, welche Flächen in der Region für welche Zwecke erlaubt sind.

In der Sitzung werde dann darüber abgestimmt, ob das Gebiet, das die Stadt Mainz bebauen will, ein sogenanntes Vorranggebiet "Gewerbe" wird. Bislang ist es ein Vorranggebiet "Grünzäsur" und "Landwirtschaft". Auf diesem ist aus klimatischen Gründen keine Bebauung erlaubt. Erst nach der Umdeklarierung könnte der Biotech-Campus dorthin erweitert werden.

Stadtrat trifft endgültige Entscheidung über Biotech-Campus

Die Klimaschützer gehen davon aus, dass die Regionalversammlung pro Gewerbe entscheidet. Dann muss der Stadtrat noch zustimmen, den Flächennutzungsplan zu ändern und in die Bauplanung einzusteigen.

Die Petition des Netzwerkes endet am 23.03.2025. Bis dahin hoffen die Initiatoren 2.000 Stimmen gegen die Erweiterung des Biotech-Campus in Mainz-Bretzenheim gesammelt zu haben. Diese sollen dann den Verantwortlichen übergeben werden.

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