Die Lage sei immer noch ernst, so ein Sprecher des Wormser Hafenbetreibers Rhenania. Zwar habe man die Lademengen für die Binnenschiffe kurzzeitig wieder etwas erhöhen können, aber das sei immer noch viel weniger als sonst. Außerdem sei keine weitere Entspannung in Sicht, da die Rheinpegel wieder sinken würden.
"Was schnell kommt, ist auch schnell wieder weg", beschreibt Michael Maul die Regenfälle. Er betreibt die Rhein-Fähre zwischen Ingelheim und Oestrich-Winkel und ist Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Fähren. Derzeit lägen die Pegelstände nur etwa einen halben Meter über den extremen Niedrigwerten der letzten Wochen.
Blick auf Rheinpegel macht weiterhin Sorgen
Immerhin: Bei den Rheinfähren in der Region herrsche gerade halbwegs wieder Normalbetrieb. Erst Mitte August hatten einige von ihnen den Betrieb sogar ganz einstellen müssen, zum Beispiel in Nierstein, obwohl dort das Rheinufer extra nochmal ausgebaggert wurde. Andernorts kamen spezielle Niedrigwasser-Fähren zum Einsatz.
Das bisschen Regen löse aber das Langzeitproblem nicht, sagt Michael Maul. "Wir schauen täglich auf die Wasserstände. Das Niedrigwasser macht uns weiterhin Sorgen."
Die ganze Zeitreihe seit 1970 Rheinpegel auf Rekordtief
Ein halbes Jahrhundert war der Rhein im Sommer stets gut gefüllt. Aber diesen August stehen die Pegel in Kaub, Maxau und Mannheim auf einem Rekordtief. Eine SWR-Datenanalyse aller Wasserstände seit 1970.
Nur leichte Entspannung am Mainzer Winterhafen
Im Mainzer Winterhafen, wo wegen des Niedrigwassers zwischenzeitlich alle Boote auf Grund lagen, können derweil rund zwei Drittel der Schiffe wieder auslaufen. Das berichtet der Besitzer der dortigen Werft, Jochen Hener. Vor allem größere Schiffe könnten aber weiterhin nicht fahren.
Gemeinsam mit den Bootsbesitzern setzt sich Hener dafür ein, dass der Winterhafen auch mit Blick auf weiteres Niedrigwasser tiefer ausgebaggert wird. Der für den Winterhafen zuständige Mainzer Wirtschaftsbetrieb kann das nach eigenen Angaben aus den Pachterlösen aber nicht finanzieren. Laut der Stadt Mainz sollen in absehbarer Zeit Gespräche dazu stattfinden. Bisher gebe es aber noch keinen konkreten Termin, so Jochen Hener.