Ein Auto parkt nach dem anderen direkt vor den Schulen und dazwischen laufen die Schülerinnen und Schüler. Immer wieder entstehen durch Elterntaxis gefährliche Situationen.
Die Neubornschule in Wörrstadt (Kreis Alzey-Worms) hat die Reißleine gezogen. Elternbeirat und der Schulleiter hatten es durchgesetzt, dass direkt nach den Sommerferien die Straße, die zur Grundschule führt, zeitweise gesperrt wird.
Einfahrtsverbot in Wörrstadt wirkt gegen Elterntaxis
Zwischen 7:30 Uhr und 8:00 Uhr sowie nachmittags zwischen 15:30 und 16:00 Uhr darf kein Auto mehr in die Schulstraße reinfahren. Am Anfang hätten sich noch 20 bis 25 Autofahrerinnen und Autofahrer nicht daran gehalten, so Schulelternbeirat Markus Holzki.
Das Ordnungsamt habe dann Verwarnungen ausgesprochen. Jetzt gebe es kaum noch Verkehr. "Das hat echt was gebracht", freut sich Schulleiter Steffen Paulick.
Es sei sehr schön zu sehen, wie die Kinder morgens entspannt die verkehrsberuhigte Straße zur Schule liefen, so Paulick. Vorher habe es sehr gefährliche Situationen durch die Elterntaxis gegeben.
Kontrollen der Elterntaxis vor der Schule weiter nötig
Schulelternbeirat Holzki meint, dass das Ordnungsamt aber weiterhin in unregelmäßigen Abständen Kontrollen durchführen müsse, sonst würden Eltern das Durchfahrtsverbot missachten und wieder in die Schulstraße einfahren.
Allerdings habe sich der Elterntaxi-Verkehr in die umliegenden Straßen verlagert, kritisiert Schulelternbeirat Holzki. Er fordert weitere Maßnahmen zusammen mit dem Ordnungsamt.
Hofgartenschule in Bad Kreuznach will auch Durchfahrtsverbot
Auch vor der Hofgartenschule in der Innenstadt von Bad Kreuznach soll die Zufahrt zu bestimmten Zeiten gesperrt werden. Laut dem Ordnungsamt fehlen aber immer noch Schilder.
Bis das Durchfahrtsverbot umgesetzt werden kann, laufen regelmäßig Ordnungsamtsmitarbeiter an der Hofgartenschule Streife. "Allein die Uniform zeigt bei den Eltern schon mal Wirkung", so Markus Schlosser vom Ordnungsamt. Wer auf dem Zebrastreifen parke oder auf den Gehweg stehe, bekomme sofort ein Knöllchen.
Albert-Schweitzer-Schule in Alzey setzt auf Belohnung
An der Albert-Schweitzer-Schule in Alzey läuft noch bis nächsten Freitag eine sogenannte Schulwegwoche. Jedes Kind, das mit dem Rad, zu Fuß oder mit dem Bus zur Schule kommt, bekommt von Mitgliedern des Schulelternbeirats einen Stempel auf die Hand.
In der Klasse werden dann die Stempel gezählt. Diese Aktion macht die Albert-Schweizer-Schule seit zwei Jahren - und zwar immer zweimal im Jahr. Im Moment gebe es weniger Elterntaxis, so Schulleiterin Johanna Ruch. "Die Erfahrung zeigt aber, dass es nur für eine gewisse Zeit funktioniert", sagt sie.
Auch Alzey möchte Durchfahrtsverbot für Elterntaxis
Auf der Schul-App seien alle regulären Parkplätze markiert, auf denen die Eltern parken könnten. Wenn dann Väter oder Mütter trotzdem direkt vor der Schule anhielten, sei das schon frustrierend, erzählt sie.
Schulleiterin Johanna Ruch sagt, sie hätte am liebsten auch ein temporäres Durchfahrtsverbot. Leider konnten sie sich damit bisher nicht durchsetzten.