Die Kriminalpolizei werde das eingestürzte Einfamilienhaus erneut untersuchen, sagte eine Polizeisprecherin dem SWR. Beamte hätten Spuren gesichert. Außerdem sei ein externer Gutachter beauftragt worden. Nach der Explosion seien Einsatzkräfte bis in die Nacht vor Ort gewesen, um eine einsturzgefährdete Wand sowie eine benachbarte Garage einzureißen.
Die genauen Hintergründe der Explosion am Dienstagmorgen sind noch nicht geklärt. Es sei nicht ausgeschlossen, dass ausgetretenes Gas dazu geführt habe, sagte die Polizeisprecherin. Vor dem Haus liefen Bauarbeiten. Der örtliche Gasversorger sei bereits vor Ort gewesen, die Feuerwehr habe Gas gemessen. Nach SWR-Informationen ist es wahrscheinlich, dass sich die Explosion im Keller des Hauses ereignete. Vermutlich durch einen Defekt am Anschluss könnte das Gas ausgetreten sein.
Bewohner des Hauses bei Explosion verschüttet
Durch die Explosion war das Einfamilienhaus eingestürzt und hatte den Bewohner des Hauses verschüttet. Der 70-Jährige habe "Riesenglück" gehabt und konnte laut Polizei aus den Trümmern geborgen werden, da sich beim Einsturz die Wände wohl wie eine Art Kartenhaus ineinander verkeilt und einen Hohlraum gebildet hätten. Der Mann wurde leicht verletzt, ebenso zwei Bauarbeiter, die an der Straße vor dem Haus gearbeitet hatten.
Der Bewohner des kleinen Einfamilienhauses habe allein im Vorderhaus gewohnt, seine beiden Vermieter lebten im Hinterhaus. Dieses sei zwar stehen geblieben, könne aber zunächst nicht bewohnt werden, sagte die Polizeisprecherin.
Anwohner wurden vorsorglich in Sicherheit gebracht
Das Gebiet war nach der Explosion aus Sicherheitsgründen großräumig abgesperrt worden. Etwa 80 Anwohnerinnen und Anwohner mussten ihre Häuser verlassen. Erst als Messungen keinen weiteren Gasaustritt bestätigten, konnten sie nachmittags in ihre Häuser zurückkehren. Auch eine Kita war zeitweise geräumt worden. Thomas Zimmer wohnt etwa 100 Meter von der Unglücksstelle entfernt und spürte die Explosion deutlich.
Insgesamt waren ungefähr 200 Einsatzkräfte der Polizei, Feuerwehr, des Deutschen Roten Kreuzes und des Technischen Hilfswerks vor Ort. Die Zentrale der Heidesheimer Feuerwehr befindet sich außerdem direkt neben dem zerstörten Gebäude. Zwei Buslinien konnten den Ingelheimer Stadtteil Heidesheim aufgrund des Polizeieinsatzes ein paar Stunden lang nicht anfahren.