Ein Kurzschluss in der Stromleitung ist offenbar die Ursache für die Explosion eines Stuttgarter Wohnhauses in der Nacht zum 6. März. Der Kurzschluss habe sich etwa zwei Stunden vor der Explosion ereignet. Vermutlich durch die Hitze sei dann eine Gasleitung vor dem Haus auf einer Länge von rund zehn Zentimetern zerstört worden. So konnte vermutlich Gas in das Haus eindringen. Dies teilten die Betreiber Netze BW und Stuttgart Netze am Dienstagnachmittag mit.
In weiteren Untersuchungen müsse jetzt geklärt werden, warum es zu dem Kurzschluss kam, ob etwa Gasleitung und Stromleitung zu nah beieinander lagen. In den nächsten Tagen werden dazu weitere Grabungen vorgenommen, so ein Sprecher von Netze BW. Dabei soll geprüft werden, ob die vorgeschriebenen Abstände beziehungsweise Schutzvorrichtungen an anderen, vergleichbaren Überschneidungen von Strom- und Gasleitungen eingehalten wurden.
Experten gehen von einem Einzelfall aus
Geplant seien insgesamt 14 Überprüfungen. Derzeit gehen die Fachleute aber von einem Einzelfall aus. Besondere Sicherheitsvorkehrungen für die Anwohnerinnen und Anwohner seien deshalb nicht notwendig. Die nach dem Unglück ohnehin laufenden Kontrollen der Gasleitung mit Spürgeräten würden planmäßig fortgesetzt.
Bei dem Unglück in der Nacht auf den 6. März war eine 85-jährige Frau gestorben, fünf Menschen wurden leicht verletzt. Das Haus, in dem die Frau mit ihrer Familie gewohnt hatte, wurde komplett zerstört. Die angrenzende Doppelhaus-Hälfte wurde bei der Gasexplosion schwer beschädigt, ist unbewohnbar und muss abgerissen werden.