Den Tresor, in dem die zwei Bibeln lagern, haben sie bisher nur wenige Male verlassen. 1925 und 1978 kamen die Bibeln ins Gutenberg-Museum nach Mainz und werden seit dem dort dauerhaft präsentiert. Sie gehören "bis heute zu den wertvollsten und schönsten gedruckten Büchern", so die Restauratorin des Gutenberg-Museums, Dorothea Müller. Umso wichtiger sei es, dass sie bald für die Weltöffentlichkeit einsehbar sein werden.
Gutenberg schuf das zweibändige Werk zwischen 1452 und 1455. Es hat insgesamt 1282 Seiten.
Vorsichtiger Umgang mit den Mainzer Bibeln
Die Gutenberg-Bibeln und ihre Einbände seien in einem "sehr guten Zustand", so Müller. Man werde bei der Digitalisierung darauf achten müssen, dass dies auch unbedingt so bleibt. Es sei sehr wichtig, schonend mit den über 550 Jahre alten Büchern umzugehen. "Sie dürfen beispielsweise nicht ganz aufgeschlagen werden, um die Bindung nicht zu beschädigen", erklärt die Restauratorin. Weil die Bibeln so wertvoll sind, bleibt auch geheim, wo sie gescannt werden.
Digitalisierung des analogen Kulturerbes
Übernehmen wird diese Aufgabe ein Unternehmen aus Bad Nauheim, das mit solchen Projekten schon Erfahrung hat. Dafür werden ganz spezielle Buchscanner verwendet. Die Mainzer Kultur- und Baudezernentin, Marianne Grosse (SPD), freut sich, dass die Mainzer Gutenberg-Bibeln bald weltweit eingesehen werden können. Sie werden damit allen Interessierten und auch internationalen Forschern zur Verfügung gestellt.
Umbaumaßnahmen im Mainzer Gutenberg-Museum
Mit seiner Sammlung von mehreren Hunderttausend Objekten lockt das Gutenberg-Museum nach Angaben der Stadt jährlich mehr als 140.000 Besucher aus 70 Nationen nach Mainz. Am 19. Mai, dem internationalen Museumstag, wird das Museum vorerst zum letzten Mal an seinem alten Standort öffnen. Dann zieht die Sammlung vorübergehend ins Naturhistorische Museum in Mainz.
Die Digitalisierung der Bibeln sei ein erster Schritt hin zur Modernisierung des gesamten Museums, betonte Museumsdirektor Ulf Sölter. Der grundlegende Wandel des Museums sei eine zentrale "Zukunftsaufgabe".
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