Normalerweise herrscht auf der Bahnstrecke zwischen Mainz und Koblenz reger Betrieb, vor allem auch im Güterverkehr. In dieser Beziehung wird es im Mittelrheintal in den nächsten Tagen etwas ruhiger, denn lange Güterzüge mit Fracht und Rohstoffen werden wohl nicht unterwegs sein. Große Auswirkungen befürchten die Unternehmen in der Region aber nicht, wie sie auf SWR-Anfrage sagen.
Der Mainzer Spezialglashersteller Schott braucht für seine Produktion große Mengen an Sand oder Kalk. Vor vielen Jahren hatte Schott einen eigenen Bahnanschluss, mittlerweile sei der aber stillgelegt, sagt Schottsprecher Salvatore Ruggiero. "Wir haben den gesamten Bereich der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe ausgelagert an Spediteure oder Logistikunternehmen". Die müssten jetzt dafür sorgen, dass Schott trotz Streik seine Rohstoffe bekomme. "Wir haben aber vorgesorgt, unsere Lager sind voll, ein paar Tage können wir ohne neue Lieferungen produzieren", so Ruggiero.
Mögliche Probleme für Beschäftigte wegen Bahnstreik
Ganz ungeschoren am Bahnstreik vorbei kommt aber auch die Schott AG nicht. Die Beschäftigten in der Verwaltung könnten natürlich ins Homeoffice, wenn sie es wegen des Streiks nicht ins Büro schaffen, so der Sprecher. Die Mitarbeitenden in der Produktion könnten das aber nicht, sie müssten vor Ort sein. Schottbeschäftigte, die mit dem Zug zur Arbeit kommen, müssen sich für die kommenden Tage also wohl alternative Transportmöglichkeiten suchen.
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Firmen in RLP, die Waren per Bahn befördern, können Einschränkungen durch den Streik nur teils ausgleichen. Der Wirtschaft drohen große Schäden.
Wormser Unternehmen muss wegen Streik umplanen
Wenn die Bahn streikt, versuchen einige Unternehmen den Ausfall zu kompensieren. Dazu gehört das Wormser Logistikunternehmen TST. Die Firma hat mehr als 200 Lkw auf der Straße und somit große Kapazitäten Waren von einem Ort zum anderen zu bringen.
TST könne im Regionalverkehr streikbedingte Ausfälle der Schiene kurzfristig kompensieren, sagt Geschäftsführer Marcel Bicking. Die Lieferketten dabei aufrecht zu erhalten, sei anstrengend, weil Güter im großen Stil umdisponiert werden müssten. Man werde aber alles tun, um den Kunden so gut es geht zu helfen.
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