Ernstfall geprobt

Schüsse im Mainzer Stadion: Großübung der Mainzer Polizei

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Autor/in
Katja Jorwitz
SWR4 Moderatorin Katja Jorwitz

Im Fußballstadion des FSV Mainz 05 hat am Samstag eine Großübung der Mainzer Polizei stattgefunden. Sie trainierten, wie das Stadion im Notfall schnell und ohne Panik evakuiert werden kann.

Samstag, der 18. November 2023. Die Vorbereitungen für das Fußballspiel am Sonntag laufen auf Hochtouren. Viele Menschen sind im Stadion und bereiten alles vor. Die Verkaufsstände werden aufgebaut, die VIP-Logen mit Getränken aufgefüllt. Auf dem Rasen absolviert die Gästemannschaft gerade ihr Abschlusstraining. Reporter sind da, um die Fußballer zu beobachten. Plötzlich knallt es. In der Führungszentrale des Mainzer Polizeipräsidiums geht der erste Notruf ein: Mehrere Männer schießen um sich, melden die Anrufer.

So beginnt das Übungsszenario, das am Samstag in der MEWA-Arena durchgespielt wurde. Was ist genau passiert? Gibt es Verletzte? Wo sind die Täter? Diesen Fragen mussten die Einsatzkräfte der Polizei nachgehen. Gleichzeitig mussten das Stadion evakuiert und die zum Teil traumatisierten Zuschauer betreut werden.

Hunderte Einsatzkräfte und Statisten im Stadion im Einsatz

Nach Angaben der Polizei wurde diese Großübung mehrere Monate lang geplant. Mehr als 100 Einsatzkräfte der Polizei waren im Einsatz, außerdem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Feuerwehr, DRK und Johanniter. Knapp 200 Statisten waren mit dabei und spielten Zuschauer, Fußballer, Verkäufer und Journalisten.

Weil Übungen dieser Größe selten sind, schauten auch Polizistinnen und Polizisten aus anderen Bundesländern und aus Luxemburg und der Schweiz zu. Auch der Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) und der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling (SPD) haben die Übung beobachtet.

Oberbürgermeister Haase sagte dem SWR: "Wenn ich dann daran denke: Ich bin Stadionbesucher und ich weiß, man hat sich vorbereitet. Dann ist es direkt ein größeres Sicherheitsgefühl und darum geht es bei diesen Übungen eben auch."

Die Polizei hatte zudem auf ihren Instagram- und Facebook Accounts mit Videos und Beiträgen über die Übung informiert.

Knallgeräusche aus dem Stadion werden zu hören sein

Nach Angaben der Polizei sollte die Großübung keine Auswirkung für die Menschen in Mainz bzw. auf den Straßenverkehr in der Stadt haben. Ein Sprecher warnte aber zuvor, dass es zu Knallgeräuschen aus dem Inneren des Stadions kommen könne. Außerdem wurde vor der Übung angekündigt, dass viele Polizeiautos zu sehen sein werden, die in Richtung Stadion fahren. Um die Übung nicht zu gefährden, durften keine Unbeteiligten auf das Gelände der MEWA-Arena.

Im vergangenen Jahr hatte der Arbeiter-Samariter-Bund im Mainzer Stadion den Ernstfall geprobt. Damals wurde die Explosion einer Gasflasche simuliert.

Nach der Übung teilten die Verantwortlichen mit, dass sie mit der Übung zufrieden seien. Schließlich hätten die Einsatzkräfte die schwierige Situation gelöst. Doch alle Beteiligten waren sich einig, dass man sich ein solches Szenario in der Realität nicht wünsche.

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