Den Bewohnerinnen und Bewohnern des Mehrfamilienhauses in Mainz-Finthen ging es am Dienstagnachmittag plötzlich nicht gut: Sie hatten Atemnot, ihre Augen waren gereizt. Weil die Ursache dafür unklar war, rückte die Feuerwehr mit knapp 30 Einsatzkräften aus.
Bewohnerinnen und Bewohner mussten wegen Gas im Haus bleiben
Bei Messungen stellte die Feuerwehr dann fest, dass im Treppenhaus eine hohe Gaskonzentration herrschte. Der Zugang zum Haus wurde gesperrt und die Bewohnerinnen und Bewohner mussten in ihren Wohnungen bleiben. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr belüfteten das Haus und nahmen den Gefahrstoff mit einem speziellen Bindemittel für Chemikalien auf. Am Abend konnte das Haus dann wieder freigegeben werden.
Verletzt wurde niemand. Die Menschen, die während der Zeit nicht in ihre Wohnungen konnten, seien sehr geduldig gewesen, heißt es von Seiten der Feuerwehr.
Stoff war Chlormittel zur Schwimmbadreinigung
Für eine Analyse wurde eine Probe des ausgetretenen Stoffes zu Spezialisten der Berufsfeuerwehr nach Ludwigshafen gebracht. Die Untersuchung ergab, dass es sich um ein Chlormittel handelte, das normalerweise in geringen Mengen zur Desinfektion von Schwimmbädern verwendet wird, das also auch Chlorwasser erzeugt.
Die Menge dieses Stoffes, die im Haus vorgefunden wurde, sei allerdings vergleichsweise enorm gewesen, so ein Feuerwehrsprecher. Damit hätte man zahlreiche Schwimmbäder chloren können. Wie so große Mengen dieses Stoffs in das Mehrfamilienhaus gelangen konnten, sei noch unklar. In dem Haus befinde sich jedenfalls kein Schwimmbad.