Kontrollfahrt in Mombach

Feuerwehr Mainz: "Falschparken kostet Menschenleben"

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Alexander Dietz
Alexander Dietz ist Reporter im SWR Studio Mainz.
Vanessa Siemers
SWR-Redakteurin Vanessa Siemers
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Corinna Lutz

Wenn die Feuerwehr bei einem Einsatz in zugeparkten Straßen um Zentimeter ringen muss, kostet das Zeit. Im Ernstfall kann das sogar Leben kosten. Deshalb wird kontrolliert.

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Kontrollrundfahrt der Feuerwehr und der Mainzer Verkehrsbehörde im Stadtteil Mombach. Es ist eng. Mit Hilfe der Seitenspiegel manövriert Oberbrandmeister Said Kabbani das große Einsatzfahrzeug Stück für Stück durch ein Wohngebiet. Autos, die auf Sperrflächen oder im Halteverbot stehen, sorgen dafür, dass das Feuerwehrauto nur sehr langsam oder gar nicht vorbeifahren kann. Das Fahrzeug mit dem Said Kabbani und seine Kollegen unterwegs sind, ist 2,50 Meter breit und wiegt 16 Tonnen.

Mit Hilfe der Seitenspiegel manövriert Oberbrandmeister Said Kabbani von der Feuerwehr Mainz das Einsatzfahrzeug Stück für Stück durch ein Wohngebiet in Mainz-Mombach.  An manchen Stellen ist es Zentimeterarbeit, weil Autos falsch geparkt wurden.
Mit Hilfe der Seitenspiegel manövriert Oberbrandmeister Said Kabbani von der Feuerwehr Mainz das Einsatzfahrzeug Stück für Stück durch ein Wohngebiet in Mainz-Mombach.

Im Notfall zählt jede Sekunde

Den Feuerwehrleuten ist bewusst, dass es nicht immer einfach ist, einen Parkplatz zu finden. Wenn sie aber zu einem Einsatz müssen, verlieren sie wegen Falschparkern wertvolle Zeit. "Im Ernstfall bedeutet das, dass wir nicht zu den Leuten kommen, die zum Beispiel keine Luft mehr bekommen", sagt Michael Ehresmann, Sprecher der Mainzer Berufsfeuerwehr. "Falschparken kostet Menschenleben."

Feuerwehr Mainz zieht auch Positives aus Kontrollfahrt

Nach Angaben der Mainzer Verkehrsüberwachung wurden bei dieser Kontrollfahrt acht Strafzettel ausgestellt unter anderem, weil das Feuerwehrfahrzeug wegen geparkter Autos nicht oder nur sehr langsam voran kam. Da es sich aber lediglich um eine Testfahrt handelte und um keinen Notfall, sieht der Sprecher der Mainzer Feuerwehr auch etwas Gutes in der Sache: "Wir konnten Stellen herausfinden, an denen seitens der Stadt etwas gemacht werden muss, zum Beispiel Sperrflächen einrichten oder Parkzonen anders anordnen."

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