Müllsünder kosten Stadt 350.000 Euro

"Uns stinkt's gewaltig": Bad Kreuznach plant Kampagne gegen Müll

Stand
Autor/in
Sibylle Jakobi

Die Entsorgung von illegalem Müll kostet Bad Kreuznach jedes Jahr rund 350.000 Euro. Mit Plakaten wie "Uns stinkt's gewaltig" oder "Bad Kreuznach schämt sich fremd", will die Stadt dagegen vorgehen.

Berge von wildem Müll landen täglich auf den Straßen in Bad Kreuznach. 240 Tonnen waren es laut Stadt im vergangenen Jahr. Und die Menge steigt weiter an: Bis Ende September diesen Jahres waren es schon 290 Tonnen, die der städtische Bauhof wegräumen und entsorgen musste.

Die Kosten für die Stadt belaufen sich jedes Jahr auf etwa 350.000 Euro. Zahlen müssten das am Ende die Steuerzahler, so der Bürgermeister der Stadt Bad Kreuznach, Thomas Blechschmidt (CDU). Denn rechtlich seien die Verursacher kaum zu belangen.

"Es ist manchmal unerträglich, was die Bauhof-Mitarbeiter wegräumen müssen."

Autoreifen, Essensreste oder volle Windeln

Georg Bürger vom Bauhof kennt alle Varianten. Manchmal sehe es so aus, als würde jemand seine Wohnung renovieren und einfach alles Unbrauchbare auf die Straße schmeißen, ohne einen Sperrmülltermin zu vereinbaren.

Und selbst wenn der Sperrmüll ordnungsgemäß angemeldet wurde, blieben Dinge auf der Straße zurück. Denn Autoreifen, Farbreste oder Haushaltsmüll beispielsweise fallen nicht unter Sperrmüll und würden deshalb vom Abfallwirtschaftsbetrieb des Kreises nicht mitgenommen.

Andere Müllsünder würden einfach jeglichen Müll auf die Straße schmeißen, auch Essensresten oder gebrauchte Windeln, erzählt Bürger. Bürgermeister Blechschmidt ärgert sich: "Das hat die Stadt nicht verdient, wie es da manchmal aussieht."

Solidargemeinschaft für eine saubere Stadt

Deshalb plant die Stadt im kommenden Jahr eine Plakat-Kampagne. Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, sich daran mit einem Porträt-Foto und einem Statement gegen den Müll zu beteiligen. Wer mitmachen möchte, kann sich unter folgender Mailadresse an die Stadt wenden: hansjoerg.rehbein@bad-kreuznach.de. 

Auch in den sozialen Medien sowie mit Bannern und Aktionen soll für eine saubere Stadt geworben werden. Die Kampagne soll mehrsprachig sein, um möglichst alle Bürgerinnen und Bürger zu erreichen.

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Sibylle Jakobi