Zigarettenstummel sind ein Umweltkiller, sagt Kippen Clean-up-Organisatorin Anne Stege. Zwei von drei gerauchten Zigaretten würden achtlos weggeworfen. Die Filter aus Mikroplastik seien voll mit mehr als 5.000 Chemikalien und Stoffen wie Arsen, Chrom und Blei.
Durch den Regen würden diese in Boden und Grundwasser gespült und landeten über Pflanzen oder Tiere letztlich bei uns auf dem Teller. Bis ein Zigarettenstummel in der Natur komplett zersetzt sei, dauere es ganze 15 Jahre.
Alle Menschen in Mainz sollen mitmachen
Beim einwöchigen Kippensammeln können alle mitmachen: vor der eigenen Haustüre oder an Hotspots, wie der Mainzer Altstadt, Straßenbahnhaltestellen oder dem Hauptbahnhof. Besonders dort bekämen die Kehrmaschinen die Kippen nicht aus den Fugen im Boden heraus, so Stege. Mit Müllgreifern oder Pommesgabeln könne man hier besonders viele Zigarettenstummel einsammeln. Warum Rauchende diese so achtlos wegwerfen, kann sie nicht nachvollziehen.
Eine ganze Woche lang sammeln die Freiwilligen in Gruppen oder alleine. Am 13. Mai sollen alle gesammelten Kippen in der Altstadt vor der Römerpassage in Mainz in einem großen Plastikzylinder gezeigt werden. Wer hier vorbeischlendert, soll sehen, wie viele Zigarettenstummel allein in einer Woche in Mainz auf dem Boden landen. 100.000 weggeworfene Zigarettenstummel seien es schon gewesen.
Bewusstsein schärfen: Kippen gehören in den Müll
Gerauchte Zigaretten gehören ohne Glut in den Mülleimer. Wenn der unterwegs fehlt, empfiehlt Anne Stege handliche Taschenaschenbecher. In denen könnten Kippen bis zum nächsten Mülleimer verstaut werden. Mit der Aktion solle das Bewusstsein der Menschen geschärft werden.
Vom Verwarngeld von 20 Euro, welches das Mainzer Ordnungsamt für weggeworfene Kippen verhängen kann, werde viel zu selten Gebrauch gemacht. Andere Städte, wie Wiesbaden (50 Euro) oder Berlin (120 Euro), ahndeten die Umweltverschmutzung deutlich strikter.