Röntgenbild einer Lunge

Einmalig in Rheinland-Pfalz

Besser schlafen und atmen - 100 Tage Lungenzentrum Mainz

Stand
Autor/in
Wolfgang Seligmann
Katja Jorwitz
SWR4 Moderatorin Katja Jorwitz

Krebs, Schlafapnoe, COPD - immer mehr Menschen erkranken an der Lunge. Um besser helfen zu können, arbeiten die Universitätsmedizin und das Marienhaus Klinikum in Mainz eng zusammen.

"So viele Menschen, wie die Stadt Mainz Einwohner hat, erkranken jährlich in Deutschland an Lungenkrebs", so Prof. Dr. med. Michael Kreuter, Leiter des Mainzer Lungenzentrums - also mehr als 200.000 Menschen. Insgesamt nähmen Lungenerkrankungen deutlich zu. Auch die Zahlen der COPD-Patienten (Chronic obstructive pulmonary disease), früher bekannt als "Raucherlunge", würde steigen.

Eine völlig unterschätzte Krankheit sei außerdem die Schlafapnoe. Bei dieser Erkrankung setzt die Atmung während des Schlafs aus. Deutschlandweit litten 2,3 Millionen Menschen daran.

Einmalige Zusammenarbeit für die Lunge

Für all diese Erkrankungen soll das neue Mainzer Lungenzentrum Anlaufstelle sein. Es ist das einzige in ganz Rheinland-Pfalz. Seit rund 100 Tagen werden Patienten nun dort behandelt - 860 Menschen waren in den ersten 100 Tagen dort.Im Lungenzentrum arbeiten die Mainzer Universitätsmedizin und das Marienhaus Klinikum Mainz (MKM) in gemeinsamen Teams eng zusammen.

Patientinnen und Patienten werden zunächst zentral im Zentrum untersucht. Danach entscheidet ein Expertenteam, in welchem der beiden Häuser die beste Therapie möglich ist. Der Wechsel des Krankenhauses soll unkompliziert vonstattengehen, die Ärztinnen und Ärzte seien von Anfang an gemeinsam im Boot. Für die Hausarztpraxen gebe es eine direkte Anlaufstelle im Lungenzentrum, um die Patienten überweisen zu können.

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Beide Krankenhäuser haben ihre Spezialisten

Jedes Krankenhaus behält aber seine spezielle Expertise: So ist das Marienhaus Klinikum zum Beispiel auf endoskopische Eingriffe in die Lunge spezialisiert. Die Unimedizin ist wiederum führend in der minimal-invasiven Chirurgie mit Robotern.

"Das Zentrum ist die Vorwegnahme der vom Bund geforderten Krankenhausreform", so Universitätsmedizin-Vorstand Norbert Pfeiffer. Kein Krankenhaus könne mehr alles machen, deshalb sei eine solche Zusammenarbeit zum Wohle der Patienten und der Beitragszahler. Pfeiffer sagte aber auch, dass es Jahre gedauert habe, bis die Zusammenarbeit der Krankenhäuser unter Dach und Fach war. Die Unterschiede zwischen beiden Häusern seien doch sehr groß gewesen.

Zusammenarbeit mit BioNtech

Ein weitere Vorteil des Mainzer Lungenzentrum ist die Nähe zum Mainzer Impfstoffhersteller BioNTech. Gegenüber des Marienhaus Klinikums gelegen arbeite das Unternehmen schon seit Jahren an an Krebsmitteln. Gerade im Bereich Lungenkrebs sei die BioNtech-Forschung sehr weit, so Pfeiffer. Mit dem neuen Lungenzentrum kämen so Grundlagenforschung und klinische Versorgung in Mainz zusammen.

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