Nach Auskunft der Forstämter gab es in diesem Jahr ganz besonders viele Eicheln und Bucheckern im Pfälzerwald. Das gute Futterangebot könnte zur Folge haben, dass die Wildschweine im kommenden Jahr besonders viele Junge bekommen. Bis zu neun Frischlinge pro Muttertier sind möglich.
Das könnte zum Problem werden - denn bisher sind zum Beispiel Im Bereich des Forstamtes Westrich seit Mitte April nur 30 Wildschweine geschossen worden. Und das sei zu wenig, sagt Michael Schöfer vom Forstamt Westrich in Pirmasens. Es waren in der Verangenheit auch mal 120. Wichtig sei, dass schon im Winter der Bestand reduziert werde. Sonst drohten große Schäden zum Beispiel auf Feldern.
Wildschweine auch vermehrt in Gärten unterwegs
Nebeneffekt des guten Futterangebots: Die Wildschweine brauchen als Ausgleich für die pflanzliche Nahrung aus Bucheckern und Eicheln auch tierisches Eiweiß - also zum Beispiel Würmer, Larven oder Käfer. Und die suchen sie oft auch in Gärten und richten dann auch dort große Schäden an. Hinzu kommt laut Michael Schöfer, dass Wildschweine sehr schlau sind. Ein Bewegungsmelder oder ein bellender Hund würden die Wildschweine nur kurz abschrecken, dann hätten sie herausgefunden, dass ihnen keine Gefahr droht.
Nach warmem Sommer: Mehr Borkenkäfer im Pfälzerwald
Und noch ein anderer Schädling macht den Forstleuten wieder Sorgen: der Borkenkäfer. Im August hatte es noch so ausgesehen, als gäbe es in diesem Jahr nicht so viele Käfer, weil es im Frühjahr sehr nass war. Mittlerweile sagt die Forstverwaltung in Trippstadt: Das war nur eine Verschnaufpause für den Wald.
Weil es im August und September wieder sehr warm war, habe sich der Borkenkäfer wieder stark vermehrt - und vor allem Fichten angefressen. Stand jetzt hat der Borkenkäfer in der Pfalz schon 20.000 Kubikmeter Holz mehr zerfressen als im gesamten vergangenen Jahr.
Mögliche Lösung gegen Borkenkäfer: Mehr Baumarten im Pfälzerwald
Und was kann man dagegen tun? Befallene Bäume müssten schnell gefällt und aus dem Wald entfernt werden, sagt die Forstverwaltung in Trippstadt. Langfristig könne aber nur helfen, dass mehrere verschiedene Baumarten im Pfälzerwald angepflanzt werden. Viele Arten seien für den Borkenkäfer nicht so interessant wie zum Beispiel die Fichte.