Der Mann, der in Weisenheim am Berg ein Café betrieb, soll vor gut zwei Monaten einen Angestellten erwürgt haben. Danach soll er die Leiche in der Westpfalz abgelegt haben. Als ihm die Ermittler auf die Spur kamen, hat er sich in die Türkei abgesetzt. So teilt es die Staatsanwaltschaft Frankenthal mit.
Gastwirt soll trotz deutscher Staatsbürgerschaft nicht ausgeliefert werden
Die türkischen Behörden kennen laut Staatsanwaltschaft den Aufenthaltsort des Mannes. Er soll jedoch nicht ausgeliefert werden, obwohl er deutscher Staatsbürger ist. Grund dafür sei, dass der Mann in der Türkei geboren wurde. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft hatte das Landgericht Frankenthal beschlossen, sein Vermögen in Deutschland einzufrieren. Die Ermittlungsbehörde hofft nun, dass ihm das Geld ausgeht und er deshalb nach Deutschland zurückkehrt.
Der Fall beschäftigt auch den Bürgermeister von Weisenheim am Berg. Joachim Schleweis (CDU) berichtet von der Kerwe am Wochenende: "Es war natürlich das Thema bei uns, alle haben darüber geredet." Er befürchtet, dass Weisenheim am Berg ein schlechtes Image durch den Fall bekommt, "jeder verbindet die Tat mit Weisenheim". In der Gemeinde hätte nach seiner Aussage auch niemand dem Gastronomen so eine Tat zugetraut. Derzeit versucht die Familie wohl, das Café zu verkaufen. Schleweis hofft, dass sich die Sache schnell erledigt. Aber da knapp die Hälfte des Cafés derzeit von der Justiz beschlagnahmt ist, könne der Verkauf schwierig werden.
Mitinhaber von Café Solo soll Mitarbeiter nach Streit erwürgt haben
Der Mitinhaber des "Café Solo" in Weisenheim am Berg war der Chef des 41-jährigen Opfers. Er soll seinen peruanischen Mitarbeiter am 18. Juni in dessen Dachwohnung in dem Pfälzer Weinort erwürgt haben, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt in Frankenthal, Hubert Ströber. Vorausgegangen war der Tat demnach ein Streit. Der Grund: Der Gastwirt war wütend, weil sein Mitarbeiter offenbar so betrunken war, dass er nicht ordentlich arbeiten konnte.
Leiche wurde im Juni im Kreis Kaiserslautern entdeckt
Um seine Tat zu vertuschen, soll der 64-jährige Gastwirt die Leiche wohl per Auto in den Kreis Kaiserslautern geschafft haben und sie dort an einer Straße zwischen Rodenbach und Einsiedlerhof abgelegt haben. Dort war der Tote am 19. Juni entdeckt worden.
Tatverdächtiger international gesucht Anklage erhoben: Gastwirt in Weisenheim am Berg soll Mitarbeiter erwürgt haben
Im Falle des getöteten Mannes aus Weisenheim am Berg (Kreis Bad Dürkheim) hat die Staatsanwaltschaft Frankenthal Anklage wegen Totschlags erhoben. Dringend tatverdächtig ist ein Gastwirt.
Tatverdächtiger Mann wollte Polizei anfangs täuschen
Anfangs habe der Tatverdächtige noch versucht, die Ermittler zu täuschen: Als die Polizei die Wohnung des Gastwirts durchsuchte, habe er gerufen, sein Mitarbeiter habe sich zu Tode "gesoffen“, so die Staatsanwaltschaft Frankenthal. Außerdem habe der Beschuldigte zugegeben, am Tattag mit dem 41-jährigen Peruaner gestritten zu haben. Dabei habe er aber behauptet, er hätte den Mann entlassen.
Seit Juni war Gastwirt spurlos verschwunden
Bereits Ende Juni war der Gastwirt spurlos verschwunden. Die Ermittler gingen davon aus, dass er sich in die Türkei abgesetzt hat. Hintergrund ist, dass der Tatverdächtige aus der Türkei stammt, obwohl er inzwischen nur noch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt. Seit Mitte Juli wird der Mann per internationalem Haftbefehl gesucht.