Beim Kurznachrichtendienst X (früher Twitter) und auf der Internetseite Tornadoliste gab es zahlreiche Bilder des schlauchförmigen Gebildes am Himmel über der Pfalz. Meteorologen waren zunächst davon ausgegangen, dass es sich um eine Trichterwolke gehandelt hat, die offenbar keine Schäden verursacht hat. "Dabei handelt es sich um den durch Wolkenbildung sichtbaren Teil des Wirbels, der sich unsichtbar nach unten fortsetzt. Gibt es durch den Wirbel Auswirkungen am Boden (Aufwirbelungen, Schäden), dann ist es ein Tornado", schreibt der Tornadoforscher und Meteorologe Thomas Sävert.
Tornado verwüstet Kita-Baustelle
Jetzt die Kehrtwende: Wie die Stadt Neustadt von der Feuerwehr in Lachen-Speyerdorf erfuhr, war es doch ein Tornado, der am Sonntag über Neustadt hinweggefegt ist und Schäden verursacht hat: An einer Kindertagesstätte in Lachen-Speyerdorf brannte ein Stück Folie, das in eine Hochspannungsleitung geweht worden war. Außerdem wütete die Windhose auf der Baustelle für den Erweiterungsbau der Kita. Große Teile einer Mauer wurden zerstört, Baumaschinen sowie ein großer Teil des Bauzauns umgerissen.
Großer Schaden, aber keine Verletzte durch Tornado
Bevor auf der Baustelle weitergearbeitet werden kann, muss ein Statiker prüfen, wie standsicher die noch verbliebenen Mauerreste sind. Das eigentliche Kita-Gebäude war von dem Tornado verschont geblieben.
Kommen solche Wetterphänomene häufiger vor?
Müssen die Pfälzer künftig mit Tornados und Trichterwolken rechnen? Die Antwort von SWR-Wetterexperte Hartmut Mühlbauer lautet: Ja. Deswegen sollte man sich informieren, wie man sich bei einem Tornado am besten verhält. Der Klimawandel führe auch in Rheinland-Pfalz dazu, dass sich immer häufiger schwere Gewitterzellen mit Trichterwolken und Tornados bilden können. Dies können durchaus ein- bis zweimal im Jahr passieren, schätzt Mühlbauer.