Wie jedes Jahr im September hatte der Tag des offenen Denkmals auch dieses Jahr an einem Sonntag begonnen. Deutschlandweit hatten viele historische Gebäude und Museen geöffnet und boten ein besonderes Programm. In diesem Jahr war die offizielle Eröffnung des Tags des offenen Denkmals in Speyer – eine Stadt mit zahlreichen Baudenkmälern, wie dem Dom, dem Altpörtel – ein alter Stadtmauerturm - oder dem Judenhof, wo einst das Zentrum des kulturellen jüdischen Lebens in Speyer war. Die Vielzahl an Kulturdenkmälern war einer der Gründe, warum Speyer für diese Eröffnung ausgesucht worden ist. Praktisch dabei: Fast alle Denkmäler, die beim Tag mitmachten, waren dicht beieinander und fußläufig zu erreichen.
Schaubaustellen in Kirche, Judenhof und Dom
Im Dom, der Dreifaltigkeitskirche oder auch im Judenhof konnte man zum Beispiel zuschauen, wie diese Denkmäler erhalten werden – Steinmetze, Restauratoren für Mauerwerk oder Malereien erklärten ihre Arbeit. Erwachsene und Kinder konnten selbst einmal probieren, Steine zu behauen. Solche Schaubaustellen gab es im Judenhof, der Dreifaltigkeitskirche oder im Dom. Daneben gab es Führungen zu den historischen Gebäuden der Fußgängerzone, zum Beispiel durch das Altpörtel. Auch auf den Turm der Gedächtniskirche konnte man hoch.
Historisches Museum öffnete Depot
Auch andere Gebäude oder Gebäudeteile waren offen, die sonst für die Öffentlichkeit gesperrt sind. Zum Beispiel war in der Dreifaltigkeitskirche die Orgel ausgebaut und man konnte großflächige Malereien hinter dem Orgelprospekt betrachten. Auch öffnete das Historische Museum der Pfalz sein Depot. Es befindet sich ebenfalls in einem Industriedenkmal aus dem 19. Jahrhundert: Die alte Baumwollspinnerei. Experten führten durch die langen Regalreihen mit Sammlungsstücken, die nicht ausgestellt werden. Auch der Besitzer des Alten Eichamts öffnete seine Türen. Das historische Gebäude wurde zum Wohnhaus umgebaut. Das Alte Eichamt konnte erstmals auch von innen besucht werden.
Programm auch für Kinder
In Speyer gab es außerdem ein umfangreiches Programm. Neben Musik und Vorträgen gab es auch überall etwas für Kinder. Zum Beispiel Verkleiden als Kaiser oder Entenangeln im Domnapf. Die Feuerwehr füllte ihn extra dafür mit Wasser. An der Eröffnungsbühne in der Fußgängerzone vor der Alten Münz ist außerdem eine kleine Festtafel aufgebaut worden. Statt eines Empfangs für geladene Gäste lud die Deutsche Stiftung Denkmalsschutz hier alle Besucher zu Gesprächen ein bei kostenlosen Crêpes.
Natürlich gab es nicht nur in Speyer, sondern in der gesamten Pfalz interessante Denkmäler, die am Sonntag geöffnet waren: In Ludwigshafen war ein Spitzbunker von 1940 geöffnet. Er ist 25 Meter hoch. Der Alpenverein nutzt ihn außen zum Klettern. Jetzt konnte man auch hineinschauen und Klettern. Von der Spitze soll man eine tolle Aussicht haben. Ein weiterer Bunker in Ludwigshafen war ebenfalls geöffnet.