Wenn das mal nicht ein unvergessenes Erlebnis wird: 100 Kinder und Jugendliche des Speyerer Domchors fliegen zum Papst nach Rom. Dienstagmorgen ist Abflug vom Flughafen Frankfurt. Und am Mittwoch ist es so weit. Dem Papst ganz nah, ihm vom Petersplatz in die Augen schauen bei der Generalaudienz. Und auch sonst ist die sechstägige Chorreise der jungen Sängerinnen und Sänger der Dommusik Speyer sehr besonders, denn sie werden in Rom auch für andere singen. Und dafür haben sie viel geprobt vorher.
Highlight der Chorreise: Die Generalaudienz beim Papst
Am Mittwochvormittag geht’s für den jungen Domchor zur Generalaudienz auf den Petersplatz. Dort werden die jungen Sängerinnen und Sänger mit Tausenden anderen Besuchern auf Papst Franziskus warten, bis er auf seinen Balkon tritt. Von dort oben wird Papst Franziskus der Masse zuwinken. Für Chormitglied Felix Bernardi ist es ein echtes Highlight in seinem jungen Leben. Wenn er ihn persönlichen treffen könnte, würde er sehr gerne ein Selfie mit dem Papst machen, so der 13-Jährige.
Singen vor Fremden? - Kein Problem
Wochenlang haben die jungen Chormitglieder für ihre Romreise geprobt. Drei Konzerte geben sie in unterschiedlichen Kirchen in Rom. Aber das mache den Chormitgliedern nichts aus, sagen sie. Das machen sie auch sonst immer, das sei ja nichts Neues. Immer wieder hätten sie Auftritte in fremden Kirchen, wenn sie auf Chorreise seien. Sie hätten unter anderem schon Konzerte in Pirmasens, Trier oder Hamburg gegeben, sagt der 14-jährige Tristan Dombrowski. Da mache es keinen Unterschied, dass nun in Rom gesungen werde.
100 junge Chormitglieder in einer Unterkunft
Organisation und Disziplin seien die Basis dieser langen Chorreise, weiß Domkapellmeister Markus Melchiori aus Erfahrung. Wichtig sei, dass die jungen Sängerinnen und Sänger bereits schon einige Chorreisen gemacht hätten. So dass ihnen die Abläufe bereits bekannt seien. Auch das "Vonzuhausewegsein" ohne Eltern kennen die Kinder durch andere Chorfahrten deutschlandweit. Allerdings waren es nur kurze Wochenenden. Bei der sechstätigen Chorreise gehe er davon aus, dass bei 100 Kindern sicherlich mal eins krank werde und nicht am Tagesprogramm teilnehmen könne. Dann würde einer der 10 Betreuerinnen und Betreuer mit dem Kind in der Unterkunft bleiben.
Kirchengesang statt Popmusik – Kommt das an?
Die 16-jährige Sophie Willy ist mit vollem Herzblut dabei. Sie liebe es, mit vielen jungen Leuten im Domchor zu singen. Verstehen würden das aber nicht alle in ihrem Alter. Kirchengesang statt Popmusik, Kirche statt Disko, Chorsaal statt Fitnessstudio – für ihr Hobby müsse sie sich das ein oder andere Mal schon rechtfertigen. Es sei nicht immer ganz leicht, die Leidenschaft zum liturgischen Gesang zu verteidigen, sagt sie. Da werde man schon mal von anderen Jugendlichen belächelt. Da stehe sie aber locker drüber. Besonders am Ende eines jeden Konzerts, wenn laut und heftig geklatscht werde.