Nachbarn riefen in der Nacht zum Dienstag die Polizei und den Notarzt, weil der 30-Jährige bewusstlos im Innenhof eines Mehrfamilienhauses in Neuhofen lag. Er war laut Polizei nackt und hatte eine stark blutende Kopfwunde.
Psychose nach Drogenkonsum
Die 25-jährige Partnerin sagte den Beamten, dass die beiden zuvor LSD konsumiert hatten. Die Droge löst Halluzinationen aus. Für den Mann mit schlimmen Folgen: Er erlitt wohl eine Psychose und geriet daraufhin mit seiner Freundin in Streit. Dabei schlug er der 25-Jährigen so stark ins Gesicht, dass er ihre Nase brach. Als die Frau bei Nachbarn um Hilfe bat, lief der 30-Jährige in den Hausflur, öffnete das Fenster im zweiten Stock und sprang hinaus.
Mann liegt im Koma
Der 30-Jährige kam mit schweren Kopfverletzungen in ein Krankenhaus und liegt den Angaben zufolge im Koma. Auch seine Partnerin wurde in ein Krankenhaus gebracht. Die Polizei ermittelt gegen beide wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz. Außerdem erwartet den Mann eine Strafanzeige wegen Körperverletzung.
Experte vermutet Horrortrip
Ein Facharzt des Pfalzklinikums Klingenmünster (Kreis Südliche Weinstraße) sagte auf Nachfrage des SWR, die bekannten Indizien deuteten stark auf einen sogenannten Horrortrip hin. LSD könne bereits vorhandene negative Gefühle massiv verstärken und zu Verfolgungsängsten führen.
Häufig wird LSD in Kombination mit anderen Drogen genommen, beispielsweise mit Alkohol oder Ecstasy. Dies kann dem Facharzt zufolge einen Horrortrip begünstigen. Der Rausch kann Stunden dauern. Konsumenten sind dann nicht mehr in der Lage, die Realität einzuschätzen.
Facharzt: Unbeteiligte Person sollte LSD-Konsum überwachen
LSD wird allerdings auch zur Therapie von Depressionen oder Angststörungen benutzt. Für einen positiven Trip sind laut dem Facharzt aus Klingenmünster eine ruhige und positive Umgebung wichtig. Außerdem sollte eine am Konsum unbeteiligte Person dabei sein, damit sie zur Not eingreifen kann. Denn das Risiko eines Horrortrips bleibt bestehen. Außerdem ist der Besitz von LSD bis auf Ausnahmen verboten, Konsumenten machen sich strafbar.