Lokführer wollen sechs Tage streiken

Bahnstreik: Notfahrplan für die Pfalz mit Zwei-Stunden-Takt auf Hauptstrecken

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Martin Gärtner
Bild von Reporter Martin Gärtner aus dem SWR-Regionalbüro Bad Neuenahr-Ahrweiler in Rheinland-Pfalz.

Bahn-Reisende brauchen viel Geduld: Während des sechstägigen Warnstreiks gilt ein Notfahrplan. Auf wichtigen Strecken fahren Züge alle zwei Stunden. Nebenbahnen sind stillgelegt.

Sechs Tage lang wollen die Lokführer streiken: Mittwochfrüh geht es los. Der Ausstand soll bis Montagabend um 18 Uhr dauern. Die Bahn hat einen Not-Fahrplan für die Pfalz vorgelegt. Auf den Hauptstrecken soll trotz des Warnstreiks alle zwei Stunden ein Zug rollen. Die Nebenstrecken werden dagegen sechs Tage lang stillgelegt.

Die S6 verläßt den Hauptbahnhof Ludwigshafen in Richtung Mainz
Eine S6 verläßt den Hauptbahnhof Ludwigshafen in Richtung Mainz

Not-Fahrplan funktioniert möglicherweise nicht

Der Not-Fahrplan kann allerdings nur funktionieren, wenn kein Fahrdienstleiter seine Arbeit niederlegt. Wären Stellwerke nicht besetzt, würden Signale und Weichen nicht bedient - und kein einziger Zug könnte fahren. Man kann sich deshalb nicht auf den Not-Fahrplan veranlassen, warnt die Bahn.

Bitte sehen Sie von nicht notwendigen Reisen während des GDL-Streiks ab und verschieben Sie Ihre Reise auf einen anderen Zeitpunkt.

S-Bahnen fahren alle zwei Stunden

Die Bahn plant, auf den S-Bahn-Strecken von Kaiserslautern über Neustadt und Ludwigshafen in Richtung Mannheim und Heidelberg alle zwei Stunden einen Zug fahren zu lassen. Ebenso von Germersheim über Speyer und Ludwigshafen in Richtung Mannheim und Heidelberg. Auf dem Abschnitt zwischen Schifferstadt und Heidelberg ergäbe sich dadurch ein 60-Minuten-Takt.

Alle zwei Stunden wird auch gefahren auf der S-Bahn von Germersheim über Philippsburg nach Bruchsal, sowie von Mannheim über Ludwigshafen und Frankenthal nach Mainz.

Regionalbahnen im Zwei-Stunden-Takt fahren zwischen Neustadt und Karlsruhe, zwischen Neustadt und Grünstadt, zwischen Landau und Pirmasens und von Frankenthal über Grünstadt nach Ramsen. Auf dem Abschnitt von Freinsheim nach Grünstadt ergibt das einen 60-Minuten-Takt.

S-Bahn während des Lokführer-Streiks
Über 70 Prozent aller S-Bahn-Verbindungen in der Pfalz fallen aus.

Vier Nebenstrecken sind komplett stillgelegt

Komplett stillgelegt werden die Strecken Wörth - Lauterbourg, Winden - Wissembourg, Winden - Bad Bergzabern und Grünstadt - Monsheim. Auch alle Regionalexpresszüge (RE) entfallen, außer der RE1. Er fährt alle zwei Stunden von Mannheim über Kaiserslautern nach Saarbrücken, hält in der Vorderpfalz aber nur in Ludwigshafen und Neustadt.

Von Montag bis Mittwoch streiken die Lokomotivführer - auch am Mannheimer Hauptbahnhof.
Mehr als 70 Prozent aller Fern- und Regionalzüge sowie S-Bahnen fallen aus.

Die "BASF-S-Bahn" und die RNV fahren trotz des Streiks

Keine Streik-Kürzungen gibt es beim Pendelverkehr der S44 ins BASF-Werk. Die Bahn fährt wie gewohnt von Ludwigshafen Hbf im 60-Minuten-Takt. Nicht vom Streik betroffen sind zudem die Straßenbahnen der RNV in Ludwigshafen und Mannheim, ebenso die RNV-Linie nach Bad Dürkheim.

Der Streik soll laut Gewerkschaft GdL sechs Tage dauern, und zwar von Mittwochmorgen bis Montagabend.

Im Hauptbahnhof Worms wartet die S6. Nach Angaben der Deutschen Bahn fällt die Hälfte der S-Bahnen auf der Linie S6 zwischen Ludwigshafen und Mainz während der Riedbahn-Sperrung in Südhessen weg.
Ein Zug der Linie S6 steht im Hauptbahnhof Worms.

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"Ich komme dann nach Hause und bin fix und fertig", sagt eine Lokführerin aus Ludwigshafen. Mit ihren Kollegen streikte sie am Donnerstag vor dem Hauptbahnhof Mannheim. Es geht nicht nur um mehr Geld.