Protest erfolgreich

Neustadt hat sich verrechnet: Ausbaubeiträge für Bürger viel zu hoch

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Die Stadt Neustadt hat nach Protesten gegen hohe Beiträge für den Straßenausbau im Stadtteil Diedesfeld nachgerechnet. Das Ergebnis: Sie hatte viel zu viel von den Bürgern verlangt.

Das Rechenergebnis der Stadtverwaltung ist verblüffend: Sie hatte im vergangenen Dezember kurz vor Weihnachten von Hausbesitzern in Diedesfeld per Post mehr als das Doppelte an Straßenausbaubeiträgen verlangt als angemessen - nämlich: 2,14 Millionen Euro statt nun 1,05 Millionen Euro. Wie das sein kann, erklärte die Stadt am Mittwoch in einer schriftlichen Mitteilung.

Bürgerversammlung in Neustadt-Diedesfeld
Links: Bernhard Adams, Baudzernent der Stadt Neustadt. Rechts: Martina Annawald, vom Bereich Stadtentwicklung und Bauwesen

Neustadt verrechnet sich bei Straßenbau-Beiträgen um eine Million Euro

Demnach liegt der Fehler bei der Bauverwaltung und damit bei Baudezernent Bernhard Adams (parteilos), der sich bereits bei den Diedesfeldern entschuldigt habe. Der Berechnung hatte die Verwaltung falsche Zahlen für die Haushaltsjahre 2024 und 2025 zugrundegelegt. Zudem hatte sie wohl zunächst für mehr und größere Flächen Geld verlangt als zulässig.

Oberbürgermeister Marc Weigel (FWG) sagte, dieser persönliche Fehler von Mitarbeitenden habe das Vertrauen in die korrekte Arbeitsweise der Stadtverwaltung beeinträchtigt. "Dafür möchte ich mich bei den Betroffenen entschuldigen. Wir nehmen das sehr ernst und es werden daraus die erforderlichen Konsequenzen gezogen. Eine lückenlose, transparente Aufklärung war uns sehr wichtig."

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Gegen die alten Bescheide hatten nach Angaben der Stadt 110 betroffene Anwohner Widerspruch eingelegt. Dieses Widerspruchsverfahren läuft automatisch weiter, wenn der Widerspruch nicht zurückgenommen wird, erklärt die Verwaltung. Wer das geforderte Geld dagegen bereits bezahlt hat, bekommt alles, was zu viel war, zurück - allerdings erst wenn er den neuen Bescheid hat.

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Hintergrund ist die geplante Sanierung der Weinstraße (L 512) zwischen dem südlichen Ortseingang bis zum Ortsausgang in Richtung Hambach. Von den sechs Millionen Euro Sanierungskosten übernehme das Land 2,5 Millionen Euro. Die restlichen Kosten verteilen sich auf Stadt und ihre Gesellschaften. Einen Teil, nämlich 736.000 Euro, verteile die Stadt auf die 350 Anlieger und Grünstückseigentümer an der Weinstraße.

Die Stadt sei gesetzlich verpflichtet, diese Beiträge zu erheben - und zwar für Gehsteige, Beleuchtung und Oberflächenentwässerung. Dies ist unabhängig davon, ob an einem bestimmten Grundstück überhaupt ein Gehsteig verläuft oder wie breit er ist, so die Stadtverwaltung.

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