Windkraftanlagen

Land beschließt kleinere Mindestabstände

Gemeinden in der Pfalz wollen zusätzliche Windräder bauen

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Autor/in
Leon Vucemilovic
Portrait Leon Vucemilovic

Das Land Rheinland-Pfalz möchte den Mindestabstand zu Wohngebieten reduzieren. Mehrere Kommunen in der Pfalz wollen auf den neu verfügbaren Flächen jetzt Windräder aufstellen.

Nur noch 900 Meter müssen in Zukunft zwischen Wohnhäusern und Windrädern liegen. Bisher waren 1.000 Meter und bei Windrädern mit mehr als 200 Metern Höhe 1.100 Meter vorgeschrieben. Mit den neuen Regeln möchte das Land den Ausbau der Windkraft in Rheinland-Pfalz beschleunigen. Laut Landesregierung stehen dann grundsätzlich mehr als sieben Prozent der Landesfläche zusätzlich für Windräder zur Verfügung.

RLP

Neue Regelung in Rheinland-Pfalz Mindestabstand zwischen Windrädern und Wohngebieten wird kleiner

In Rheinland-Pfalz wird der Mindestabstand zwischen Windrädern und Wohnsiedlungen reduziert. Dadurch stehen mehr Flächen für die Erzeugung von Windenergie zur Verfügung.

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Mehrere Gemeinden in der Pfalz wollen die neuen Flächen nutzen. Die Verbandsgemeinde Offenbach an der Queich sieht zum Beispiel in Offenbach selbst Potential, aber auch in Hochstadt und Essingen. "Wir erzeugen in der Verbandsgemeinde Offenbach seit 2019 mehr Strom aus erneuerbaren Quellen, als die gesamte Verbandsgemeinde verbraucht", sagt Bürgermeister Axel Wassyl (parteilos). Den größten Anteil daran hätten die neun existierenden Windkraftanlagen. Die Ortsgemeinden wollen sich trotzdem mit den neu verfügbaren Flächen beschäftigen und prüfen, wie viel Strom neue Windräder dort erzeugen würden.

Ähnlich möchte auch Haßloch vorgehen. Die Gemeinde erstellt zurzeit einen neuen Plan, wie sie freie Flächen nutzen möchte. Dabei sollen auch neue Flächen für Windräder reserviert werden. Aktuell stehen in Haßloch zwei Windräder. In Böhl-Iggelheim waren schon vor dem Beschluss des Landes vier neue Windräder geplant. Die Gemeinde möchte die genauen Standorte jetzt nochmal überprüfen.

Neue Windräder auch mit alten Regeln

In der Verbandsgemeinde Lingenfeld sind die Planungen schon so weit fortgeschritten, dass die neuen Regeln keine große Rolle mehr spielen. Die Flächen für fünf neue Windräder in Oberlustadt und ein neues Windrad in Schwegenheim sind fest eingeplant. Wenn die neuen Anlagen gebaut sind, wird es in Lingenfeld insgesamt 13 Windräder geben.

Herxheim habe erst Ende vergangenen Jahres beschlossen, neue Windräder bauen zu wollen, sagt Bürgermeisterin Hedi Braun (parteilos). Die Standorte ermittle die Gemeinde jetzt auf Basis der neuen Regeln. "Konkrete Pläne für die Errichtung neuer Windenergie-Anlagen gibt es im Ortsteil Herxheim-Hayna", sagt Braun. Im Moment stehen in Herxheim sieben Windräder.

Weiter keine Windräder im Pfälzerwald

Im Biosphärenreservat Pfälzerwald bleibe es zunächst beim vollständigen Ausschluss von Windenergieanlagen, sicherte Landesinnenminister Michael Ebling (SPD) zu. Der Schutz des Weltkulturerbes sei vorerst nicht gefährdet. Änderungen könnten nach Absprache aber zu "gegebener Zeit" erfolgen.

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