Wie das Unternehmen Vulcan Energie mitteilt, hat das Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz den Hauptbetriebsplan für die Demonstrationsanlage in Landau jetzt zugelassen. Die Genehmigung durch die staatliche Behörde sei ein sehr positives Signal, so Vulcan-Gründer Horst Kreuter. Die Arbeiten am Geothermiekraftwerk im Süden Landaus seien zurzeit schon im Gang.
Vulcan Energie passe dabei ein, so wörtlich, "weltweit erprobtes Verfahren" zur Lithiumgewinnung aus dem heißen Wasser aus der Tiefe an die Gegebenheiten im Oberrheingraben an. Das sei in den vergangenen 20 Monaten in einer Pilotanlage im Geothermiekraftwerk in Insheim (Kreis Südliche Weinstraße) geschehen.
Geothermiekraftwerk Landau: Lithiumgewinnung im größerem Maßstab geplant
Mithilfe der Demonstrationsanlage will das Unternehmen den Prozess nun im größeren Maßstab durchführen. Ziel sei es, das Betriebsteam zu schulen, bevor es mit der kommerziellen Lithiumproduktion beginnt. "Die Demonstrationsanlage wird uns helfen, unser Team in einem vorkommerziellen Umfeld auf die kommerzielle Lithium-Produktion vorzubereiten“, so Vulcan-Gründer Horst Kreuter.
Die Firma könne mit der Anlage Proben in größerem Maßstab produzieren als bisher. Außerdem könnten die extrahierten Lithium-Proben von den künftigen Abnehmern getestet werden. Das Unternehmen erwartet nach eigener Aussage auch bis zum kommenden Frühjahr eine endgültige Machbarkeitsstudie zur Lithiumgewinnung in der Region.
Vulcan: Ab 2025 kommerzielle Lithumgewinnung
Das Unternehmen mit Hauptsitz in Karlsruhe hat sich auf die Durchführung von Geothermieprojekten spezialisiert. Ziel sei, ab 2025 mithilfe der Tiefengeothermie neben erneuerbarer Energie auch CO2-freies Lithium in der Region zu gewinnen.
Das Lithium soll vor allem bei der Batterieproduktion in der Autoindustrie zum Einsatz kommen. Aber es gibt auch kritische Stimmen. So bewerten Wissenschaftler die Lithiumgewinnung im Oberrheingraben vor dem Hintergrund der förderfähigen Mengen kritisch. Und Bürgerinitiativen fürchten, dass die Geothermieförderung im Oberrheingraben wie schon in der Vergangenheit zu Erderschütterungen, Schäden an Häusern und an der Umwelt führen könnte.
BI kritisiert Genehmigung der Demonstrationsanlage in Landau
So schreibt der Vorsitzende der Bürgerinitiative gegen tiefe Geothermie, Werner Müller, auf SWR-Anfrage: "Die Genehmigung des Bergamtes für dieses mehr als fragwürdige Unternehmen Vulcan ist verantwortungslos und die zukünftigen Auswirkungen dieser ersten Genehmigung für die Umwelt, Gefährdung des Eigentums der Bevölkerung und unserer Lebensgrundlage Grundwasser sind noch nicht absehbar."
Die Aussagen der Firma seien reine Behauptungen, ohne belastbare Belege, so Müller weiter. Die BI hoffe, dass die Landauer Stadtpolitik die Pläne der Firma unter dem neuen Oberbürgermeister Dominik Geißler (CDU) anders bewerten werde, habe Geißler doch in diesem Zusammenhang angekündigt, so wie bisher gehe es mit ihm nicht weiter.