Der Chemiekonzern BASF, die Technischen Werke Ludwigshafen (TWL) und die Stadtwerke Frankenthal wollen ein gemeinsames Großprojekt umsetzen - grüne Wärme für die Vorderpfalz. Das soll mit dem Bau einer neuen Großwärmepumpe auf dem Gelände der BASF-Kläranlage in Frankenthal erreicht werden. Hier soll ab Ende 2027 eine Wärmepumpe stehen, die 18.000 Hausanschlüsse in Frankenthal und Ludwigshafen versorgt.
Wärmeversorgung durch BASF wird emissionsfrei sein
Seit 1992 wird bereits aus der Klärschlammverbrennung der BASF Fernwärme gewonnen. Allerdings gibt es noch weitere Energiequellen im Klärwerk, die genutzt werden könnten, wie zum Beispiel das Abwasser. Selbst im Winter hat das eine Temperatur von 20 Grad. Normalerweise fließt dieses gereinigte Abwasser in den Rhein, da Flüsse in Deutschland aber sowieso bereits zu hohen Temperaturen aufweisen, würde eine Umverteilung dieser Wärme nicht nur die Umwelt schützen, sondern zudem noch eine Emissionsfreie Energiequelle darstellen.
"Win-Win-Win"-Situation für alle drei Seiten
Als "Win-Win-Win-Situation" so beschreiben die drei Partner das gemeinsame Projekt. Bis 2045 soll das Ziel einer klimaneutralen Energieversorgung erreicht werden. Ludwigshafen sei hierbei, laut Dieter Feid, dem kaufmännischen Vorstand der TWL, bereits mittendrin. Aktuell werden 22 Prozent der beheizten Gebäude in Ludwigshafen mit Fernwärme versorgt - im Bundesvergleich liegt der Anteil im Schnitt bei 14 Prozent. Dieses neue Projekt würde so einen großen Beitrag zu einer klimaneutralen Zukunft leisten – da sind sich die Partner einig.
Das größte Transformationsprojekt der Vorderpfalz
Für Frankenthal würde eine erfolgreiche Umsetzung den Einstieg ins Fernwärmenetz darstellen. Über eine sogenannte Fernwärmetrasse soll die gewonnene Wärme in die Haushalte transportiert werden. Diese soll ausreichen, um ein Gebiet wie der Ludwigshafener Stadtteil Pfingstweide zwei- bis dreimal abzudecken.
Aktuell befindet sich das Projekt Großwärmepumpe in der Prüfungsphase. Dabei wird die Wirtschaftlichkeit und Möglichkeit der Realisierung untersucht. Die Projektpartner äußern sich aber sehr zuversichtlich. Bis Ende des Jahres, soll die Prüfphase abgeschlossen sein. Und dann könne es ganz schnell gehen, so Volkmar Langefeld, der Geschäftsführer der Stadtwerke Frankenthal. Bis Ende 2027 könnte bereits mit der Fertigstellung der Wärmepumpe gerechnet werden, was laut Langefeld für ein solches Projekt „also quasi schon Morgen“ sei. Das Projekt wird mit der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze finanziert und die Kosten sollen nach aktueller Einschätzung im dreistelligen Millionenbereich liegen.