Projekt von Fotograf aus Kaiserslautern

Bürger in Speyer machen bei Fotokampagne für Demokratie mit

Stand

Der Fotograf Thomas Brenner aus Kaiserslautern hat in Speyer einen Tag lang Menschen abgelichtet, die sich für Demokratie stark machen - und dafür ihr Gesicht auf Plakate drucken lassen.

Uwe ist Pfarrer in Speyer – und Demokratiebefürworter. Diese Bezeichnung hat er sich ausgesucht, sie soll am Ende über seinem Porträt stehen. Jeder, der sich für die Kampagne "Demokratie-Akzeptanz-Vielfalt“ fotografieren lässt, darf selbst entscheiden, was später über dem Foto stehen soll. Einzige Bedingung: Es muss mit Demokratie beginnen. Uwe macht bei dem Fototermin in Speyer mit, "weil Demokratie für mich die wichtigste und eigentlich die einzig wirklich gute Regierungsform ist und ich stolz bin, dass wir in einer Demokratie leben." Eine Sicherheit, dass es immer so bleibt, gebe es aber nicht. Deswegen  wolle er "ein Zeichen setzen und zeigen: Es gibt ganz viele Menschen, die für die Demokratie sind. Wir sind ein demokratisches Land und wir sind viele Menschen, die dafür sind, dass das auch so bleibt“.

Foto-Shooting für Demokratie

Kampagne braucht zahlreiche Mitmacher

Initiator der Kampagne ist Thomas Brenner, Fotograf aus Kaiserslautern. Er hat schon hunderten Menschen die Möglichkeit gegeben, sich mit ihrem Foto als Demokraten oder Demokratinnen ablichten zu lassen.

Foto-Shooting für Demokratie

Am Ende werden sie öffentlich zu sehen sein: In Stadtbussen, auf digitalen Werbetafeln, auf Bauzäunen oder großen Plakaten irgendwo in einer Stadt. Seine Plakataktion hat er gestartet, weil er den Eindruck hat, dass es in Deutschland und Europa einen wachsenden Rechtsextremismus gibt. Dagegen würden zwar bereits viele Menschen auf die Straße gehen und demonstrieren. Die Plakataktion aber wolle auch die erreichen, die sich nicht an solchen Demonstrationen beteiligen wollen oder können. So könnten sie trotzdem ein Zeichen für Demokratie setzen.

Fotoaktion soll Leute miteinander ins Gespräch bringen

Und zusätzlich zur Fotoaktion gebe es dabei auch noch die Möglichkeit, ins Gespräch zu kommen, sagt Thomas Brenner. "Es ist spannend, dass sich da dann fremde Leute an einem Ort treffen, die aber die gleiche Intention haben und die sich dann austauschen: Warum machst du auch bei der Kampagne mit? Warum machst du es mit Deinem Gesicht? Das halte ich für extrem wichtig."

Demokratie ist die Form, in der am besten gelebt werden kann als Mensch.

Georg ist Ingenieur und er hat sich entschlossen mitzumachen, weil er überzeugter Demokrat ist, wi er sagt. Auf seinem Foto soll später "Demokratieliebhaber“ stehen. "Die Demokratie steht nicht vorm Untergang. Aber wir müssen sie stärken. Sie läuft immer Gefahr, von rechts oder linken Rändern vereinnahmt zu werden für Ziele, die undemokratisch sind. Deswegen muss man sich als Demokrat aktiv wehren."

Sabrina: Wichtig, Gesicht zu zeigen

Für die Speyerer Verwaltungsangestellte Sabrina ist die Fotoaktion eine von mehreren Möglichkeiten, ihre politische Überzeugung auszudrücken. Sie nutzt aber auch Social Media oder nimmt an Kundgebungen für Demokratie teil. Dabei habe sie bereits häufiger erlebt, dass sie von Menschen, die eine andere politische Überzeugung haben, angegriffen worden sei.

"Ich finde es wichtig, Gesicht zu zeigen, gerade auch als Frau. Wenn wir unser Gesicht zeigen, unser Name dabei ist, dann sieht man eben auch: Wir haben keine Angst, wir werden das hier nicht aufgeben, was wir haben, dass wir alle gemeinsam friedlich zusammenleben können. Deshalb werde ich immer wieder mein Gesicht zeigen, um zu sagen: Es ist wichtig, das, was wir haben, zu verteidigen." Über Sabrinas Foto soll deshalb auch stehen: Demokratieverteidigerin.

Großer Andrang in Speyer

Das Foto-Shooting in Speyer wertet Thomas Brenner als großen Erfolg – knapp 100 Menschen waren es am Ende des Tages, die ein sichtbares Zeichen setzten wollten – für Demokratie – Akzeptanz – Vielfalt. "Das Projekt funktioniert nur, wenn wir hunderte von Menschen haben, die ganz unterschiedlich sind und die alle sagen: Wir sind der Demokratie verbunden, wir kämpfen dafür. Und ich glaube, dann können wir es schaffen eine Aussage rüberzubringen."

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