Der Deutsche Gewerkschaftsbund Speyer hat sich am Mittwochmittag mit einer Solidaritätskundgebung für den Erhalt der Galeria Kaufhof Filiale in Speyer stark gemacht. "Fünf vor Zwölf", lautete das Motto der Demo, die entsprechend um Punkt 11 Uhr 55 begann. Man wolle ein Zeichen des Widerstands gegen "Unternehmerwillkür und Profitgier" setzen, so der Vorsitzende des DGB-Stadtverbandes Speyer Axel Elfert.
Am unerträglichsten sei im laufenden Insolvenzverfahren, dass sich der Konzern bislang nicht konkret zu seinen Plänen äußere, so der Tenor aller Redebeiträge: Zunächst war die Rede von 40 Geschäften. Zuletzt hieß es, bis zu 90 der 131 Niederlassungen könnten von einer Schließung betroffen sein. Elfert geht davon aus, dass das Unternehmen im Januar mitteilen wird, welche Filialen erhalten bleiben. Der Kaufhof sei aus Speyer nicht wegzudenken. Er sei wichtig für den gesamten Einzelhandel der Stadt.
Ebenfalls unter den geschätzt 60 Demonstrierenden vor der Filiale in der Maximilianstraße: Speyers Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler (SPD). Es genüge nicht , den Standort einfach zu erhalten, betonte Seiler: Das müsse auch nachhaltig passieren. Damit nicht immer wieder darüber diskutiert werde, ob Speyer seinen Kaufhof behält oder nicht. Die Solidaritätskundgebung sei ein Aufruf umzudenken: Es dürfe nicht sein, dass aus einem Unternehmen alles herausgepresst werde und die Mitarbeitenden nichts zählten.
Die Konzernspitze hat für Donnerstag Politiker aus der Region zu einem Videogespräch über die Zukunft des Standortes Speyer eingeladen.