Es trifft viele Frauen und Ältere

Depressionen in der Pfalz - Kreis Germersheim am stärksten betroffen

Stand
Autor/in
Janosch Beyer
Porträt von SWR Reporter Janosch Beyer

Fast jeder achte Mensch im Kreis Germersheim ist von Depressionen betroffen. Der Rhein-Pfalz-Kreis hat die niedrigste Zahl in Rheinland-Pfalz - dort hat jeder zehnte eine Depression.

Laut aktuellem Gesundheitsatlas der Krankenkasse AOK ist Einsamkeit ein entscheidender Faktor für eine Depression. Dort listet die Krankenkasse bei verschiedenen Krankheiten die Zahl der Betroffenen auf.

In der Pfalz waren 2022 insgesamt 13 Prozent der Menschen, die in den Kreisen Germersheim und Südliche Weinstraße wohnen, von der Krankheit betroffen. Der Rhein-Pfalz-Kreis hat die niedrigste Zahl in Rheinland-Pfalz - dort hat jeder zehnte eine Depression.

Insgesamt sind in Rheinland-Pfalz 500.000 Menschen an einer Depression erkrankt, das sind 12,2 Prozent der Bevölkerung. Dabei entfallen etwa 15 Prozent auf Frauen und neun Prozent auf Männer. Am stärksten betroffen sind Menschen zwischen 60 und 64 Jahren.

"Gerade in Pandemiezeiten waren besonders Menschen in hohem Alter häufig allein und isoliert."

Die Nachwirkungen der Pandemie spielen bei dem Thema eine große Rolle. "Gerade in Pandemiezeiten waren besonders Menschen in hohem Alter häufig allein und isoliert", sagt Martina Niemeyer, Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland. 2017 hatten noch 11,7 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner Depressionen.

RLP

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Depressionen gehören zur Gruppe der affektiven Störungen und sind eine psychische Erkrankung. Vor allem im Alltag der Leute spielt sie eine Rolle. Und für Betroffene ist es oft schwer darüber zu reden, so Niemeyer: "Obwohl das Krankheitsbild immer mehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rückt, bleibt das Bild über die Betroffenen oft von Vorurteilen und Stigmata geprägt."

Wie kann ich Depressionen verhindern?

Damit Depressionen gar nicht erst entstehen, gibt es eine neue Internetplattform, die einige Angebote für die seelische Gesundheit in der Pfalz zusammenfasst. Auf Resilienz-pfalz.de findet man unter anderem Informationen über Achtsamkeitskurse und Ansprechpartner, wenn man in einer seelischen Krise steckt.

Die Plattform, die Depressionen vorbeugen soll, ist Teil einer gemeinsamen Initiative unter anderem vom Pfalzklinikum, der Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) und dem Institut für Technologie und Arbeit.

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