Viele Bahnreisende mussten auf Busse umsteigen und es kam zu zahlreichen Verspätungen. Nach Angaben der Deutschen Bahn war die Strecke zwischen Ludwigshafen und Frankenthal ab Donnerstag, 16 Uhr bis Freitagmorgen, 5 Uhr voll gesperrt.
Alle Fernzüge wurden auf der rechten Rheinseite über Biblis umgeleitet und hatten nach Angaben der Bahn wenige Minuten Verspätung. Dagegen hieß es für Regionalzüge und S-Bahnen in Ludwigshafen, beziehungsweise in Frankenthal Endstation. Sie mussten dort wenden. Als Ersatz fuhren zwischen beiden Pfälzer Städten Busse.
Vogel bringt ICE auf offener Strecke zum Stehen
Ein Vogel war am Donnerstagnachmittag laut DB bei Ludwigshafen in die Oberleitung geraten. Der ICE von Innsbruck nach Dortmund habe deshalb einen Stromabnehmer verloren, was einen Kurzschluss auslöste. Durch den folgenden Funkenflug setzte sich außerdem die Böschung an den Gleisen in Brand.
Der ICE blieb kurz darauf zwischen Frankenthal-Studernheim und Frankenthal-Süd auf offener Strecke einfach stehen. Die Bahn setzte einen Notruf ab und die Feuerwehr musste den Fernzug schnellst möglich evakuieren. Sie half 320 Passagieren beim Aussteigen.
Hitze macht 320 Passagieren zu schaffen
Die anfänglich noch funktionierende Klimaanlage im Zug sei schon kurz nach Beginn des Einsatzes ausgefallen, berichtete die Freiwillige Feuerwehr Frankenthal. Bei Außentemperaturen an die 30 Grad wurde es im Zug schnell heiß. Der Frankenthaler Katastrophenschutz und ein Notarzt wurden zu Hilfe geholt.
Die Fahrgäste wurden zu einem Parkplatz nahe der Bahnstrecke geführt und in Busse und Taxen zum Bahnhof Frankenthal gefahren. Um 19:30 Uhr sei die Evakuierung abgeschlossen gewesen, sagte eine Bahnsprecherin dem SWR. Alle 320 Menschen seien von Frankenthal aus mit dem Zug nach Frankfurt gebracht worden, um von dort aus ihre Fahrt fortzusetzen.
Nach Angaben der Feuerwehr wurde von den Insassen des ICE niemand verletzt. Nur eine Person habe kurzzeitig Kreislaufprobleme gehabt.