Die Ankündigung des Vereins Pfalzwein-Werbung in Neustadt an der Weinstraße, das Amt der Pfälzer Weinkönigin bereits bei den Wahlen in diesem Jahr abzuschaffen, beziehungsweise durch das der Weinbotschafterin und des Weinbotschafters zu ersetzen, hatte in der Pfalz zu einer Welle des Protests geführt. Ziel der Initiative der Pfalzwein war eigentlich, das Amt und damit die Werbung für den Pfälzer Wein zu modernisieren.
Drei Kandidaten wollen sich Titel sichern Neustadt: Pfälzische Weinkönigin wird von "PfalzweinBotschafter" abgelöst
Die diesjährige Wahl der Pfälzischen Weinkönigin im Oktober ist anders als sonst. Wie der Verein Pfalzwein e.V. mitteilt, wird es das Amt der Pfälzer Weinkönigin nicht mehr geben, dafür aber "PfalzweinBotschafter". In diesem Jahr steht zum ersten Mal auch ein Mann zur Wahl.
Pfalzwein schweigt zur Diskussion um Amt der Weinkönigin
Am Dienstagabend haben sich nun Befürworter und Gegner aus Regionalpolitik und Weinbau mit Vertretern der Pfalzwein-Werbung in Neustadt getroffen, um ihre Argumente für und gegen den Erhalt des königliches Amtes auszutauschen. Der Vorsitzende des Vereins Pfalzwein, Boris Kranz, sagte dem SWR, es sei vereinbart worden, noch nichts über die Inhalte der Diskussion zu sagen. Erst müsse der Vorstand noch einmal beraten, dann werde die Öffentlichkeit informiert.
Am Mittwochnachmittag erklärte Pfalzwein-Geschäftsführer Joseph Greilinger dann in einer Pressemitteilung, dass die Gebietsweinwerbung sich nicht in der Lage sehe, zum Amt der Pfälzer Weinhoheiten aktuell näher Stellung zu beziehen. Und weiter: "Nach einer kontrovers geführten Diskussion am vergangenen Dienstagabend kamen alle Beteiligten zu dem Schluss, dass vertiefende Gespräche zwischen der Stadt Neustadt und Pfalzwein, sowie weitere Gespräche innerhalb des Vorstandes der Pfalzwein notwendig sind." Sobald eine Lösung vorliege, werde diese mit größtmöglicher Transparenz veröffentlicht.
Debatte um Weinkönigin geht weiter - Winzerin hofft auf Kompromiss
Neustadts Oberbürgermeister Marc Weigel (FWG) war am Dienstagabend auch dabei. Er fasst den Abend so zusammen: Nach zweistündiger zielloser Diskussion sei man ohne Ergebnis auseinander gegangen. Er habe die Vertreter der Pfalzwein-Werbung aber so verstanden, dass sie nun erstmals ein direktes Gespräch mit der Stadt führen wollen. "Für ein solches Gespräch ist die Stadt offen", so Weigel.
![Krönungszeremonie zur Pfälzischen Weinkönigin. (Foto: SWR) Krönungszeremonie zur Pfälzischen Weinkönigin.](/swraktuell/rheinland-pfalz/ludwigshafen/1717498848308%2Ckroenung-pfaelzische-weinkoenigin-100~_v-16x9@2dS_-6be50a9c75559ca1aaf1d0b25bae287afdcd877a.jpg)
Eine Winzerin, die auch an dem Gespräch teilgenommen hatte, sagte dem SWR, die Diskussion sei sehr gut gewesen, jeder habe seine Meinung äußern können und jedem sei zugehört worden. Sie hoffe jetzt, dass der Vereinsvorstand zu einem guten Kompromiss kommen werde. Gleichzeitig betonte sie, dass viele Winzer mittlerweile eigentlich viel größere Probleme hätten, weil sie wirtschaftlich mit dem Rücken zur Wand stünden. Deshalb sei entscheidend: "Die Pfalzwein-Werbung muss funktionieren."