Die Flüchtlingssiedlung in Ludwigshafen-West verfügt über vier große Wohnblöcke, die auf einem städtischen Acker stehen. Diese Wohnblöcke bestehen aus 350 weiß-grauen Einzelcontainern, die auf jeweils drei Stockwerken verteilt sind. Die Bayreuther Straße gilt als sozialer Brennpunkt.
Einzug ab dem 28. August
Am 28. und 29. August sollen Flüchtlinge aus provisorischen Unterkünften in die Container umziehen. Es gibt insgesamt 144 Schlafzimmer. Sie sind jeweils 14 Quadratmeter groß und haben je drei Betten. Vierköpfige Familien bekommen zwei Schlafzimmer.
Bisher wohnten diese Flüchtlinge in Notunterkünften wie Hallen und dem leeren Einkaufszentrum Walzmühle, wo es keine Fenster und keine abgeschlossenen Räume gab. Die Schlafplätze waren dort nur durch Drahtgitter-Zäune voneinander getrennt.
Als erstes werden am 28. August die 80 Bewohner aus der Walzmühle in der Innenstadt in die Bayreuther Straße umziehen. Sie müssen das ehemalige Einkaufszentrum räumen, denn ein Investor will es ab September umbauen und als Einkaufszentrum neu eröffnen.
Notunterkunft geht in Betrieb Erste Flüchtlinge ziehen in der Walzmühle Ludwigshafen ein
Am Dienstag ziehen die ersten 26 Geflüchteten in die Ludwigshafener Walzmühle ein. In der Notunterkunft in einem leerstehenden Einkaufsmarkt können nach Angaben der Stadt bis zu 392 Menschen Platz finden.
Ludwigshafen rechnet im Herbst mit mehr Flüchtlingen
Allein in diesem Jahr seien der Stadt 680 Flüchtlinge zugewiesen worden, darunter rund 200 Ukrainer, sagt Sozialdezernentin Beate Steeg (SPD).
Das Land Rheinland-Pfalz habe mitgeteilt, dass es im Herbst wieder mit steigenden Flüchtlingszahlen rechne.
Container als temporäre Notlösung
Die Container sind laut Steeg notwendig, weil die Stadt es nach eigenen Angaben nicht mehr schafft, normale Wohnungen für geflüchtete Menschen zu mieten. Trotz intensiver Suche fänden sich keine freien Wohnungen.
Auch aus diesem Grund sei die neue Unterkunft in der Bayreuther Straße nötig. Der Wohnungsmarkt in Ludwigshafen sei angespannt. Die Containersiedlung werde in drei Jahren wieder abgebaut. Bis zum Abbau will die Stadt dauerhafte Unterkünfte errichten. Bisher seien 70 Standorte geprüft, so Steeg. Die Containersiedlung ist also nur ein Puffer, bis man etwas Dauerhaftes errichtet hat.
Flüchtlingssiedlung kostet 11,6 Millionen Euro
Der Bau der Flüchtlingssiedlung hat die Stadt nach eigenen Angaben 11,6 Millionen Euro gekostet und rund fünf Monate gedauert. Den Plan, Flüchtlinge in Containern in der Bayreuther Straße unterzubringen, hatte die Stadt im Februar gefasst.
Bayreuther Straße Ludwigshafen baut neue Flüchtlingsunterkunft in sozialem Brennpunkt
Die Stadt Ludwigshafen plant, an zwei Standorten im Westen der Stadt mehrere Wohncontainer für 650 Geflüchtete aufzustellen, darunter nahe der Bayreuther Straße, einem sozialen Brennpunkt.