Gesündere Ernährung für Kinder

Bürgerrat: Lehrerin aus Speyer und ihre Idee von gutem Schulessen

Stand
Autor/in
Janosch Beyer
Porträt von SWR Reporter Janosch Beyer

In Berlin ist der erste Bürgerrat zu Ende gegangen. Insgesamt neun Ratschläge haben die Teilnehmer an die Bundesregierung weitergegeben. Eine Lehrerin aus Speyer redet über ihre Erfahrungen.

Eine gesündere Ernährung für Kinder: Mit diesem Ziel vor Augen ist Anna Bauer aus Speyer zum Bürgerrat nach Berlin gefahren. Und gemeinsam mit 159 anderen Menschen hat sie jetzt einen konkreten Vorschlag erarbeitet. Die Teilnehmer fordern vom Bundestag unter anderem kostenlose Mittagessen für Schul- und Kindergartenkinder. Der Bürgerrat ist ein Gremium, dass den Bundestag bei politischen Themen beraten soll.

Speyer

Anna Bauer wurde für das Gremium ausgewählt Junge Lehrerin aus Speyer engagiert sich im Bürgerrat

Auf Anna Bauer kommt viel Verantwortung zu: Sie wird ab Freitag die Bürgerinnen und Bürger im Bürgerrat vertreten. Dieser soll die Bundesregierung zum Thema Ernährung beraten.

"Es war uns so wichtig, dass wir diese Handlungsempfehlung priorisieren, damit auch die Politik merkt: Es brennt uns unter den Nägeln, dass wir auch was für die Kinder machen wollen", sagte Anna Bauer am Montagmorgen im Interview mit SWR 1. Schon im September vor dem Bürgerrat war das ein wichtiges Thema für sie. Damals sagte die Lehrerin: "Ich sehe ja schon die Kinder in jungen Jahren mit Adipositas oder Diabetes."

Bürgerrat: Gute Zusammenarbeit

Wenn sie die Schülerinnen und Schüler in der Pause sieht, essen diese oft nur Chips und Cola, das erschrecke sie. Und auch am Schulkiosk gebe es häufig ungesundes Essen. Den Delegierten im Bürgerrat ist bewusst, dass die Politik an Schulen Ländersache ist. Doch verabschiedeten sie den Vorschlag trotzdem, der Bund solle die Hälfte der Kosten für das gesunde Schulessen tragen.

"Jeder der die Möglichkeit hat, bei einem Bürgerrat mitzumachen: Macht mit. Es ist ein ganz tolles Projekt."

Insgesamt blickt Anna Bauer positiv auf den Bürgerrat und rät jedem: "Jeder der die Möglichkeit hat, bei einem Bürgerrat mitzumachen: Macht mit! Es ist ein ganz tolles Projekt." Auch die Zusammenarbeit mit den anderen Delegierten sei gut gewesen, wenn gestritten wurde, dann seien es inhaltliche Diskussionen gewesen.

Neben dem Essen für die Kinder hat der Bürgerrat noch über andere Themen gesprochen. Die 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sprechen sich für ein verpflichtendes staatliches Label für bewusstes Einkaufen, die verpflichtende Weitergabe von genießbaren Lebensmitteln durch den Lebensmitteleinzelhandel sowie eine transparente Darstellung von Lebensbedingungen und Herkunft von Tieren aus. Nötig sei zudem ein neuer Steuerkurs für Lebensmittel.

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