Gegen den Fachkräftemangel

Jubiläum: BASF bildet seit zehn Jahren Spanier aus

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Autor/in
Pauline Sachs

Die BASF bietet jungen Spanierinnen und Spaniern eine duale Berufsausbildung nach deutschem Modell. Erfolgreiche Absolventen werden am Standort Ludwigshafen direkt übernommen.

Das Meer und das spanische Essen fehlen Ana Olteanu manchmal. Ansonsten hat sich die 22-jährige Spanierin gut in Ludwigshafen eingelebt. Sie ist eine der 18 Absolventinnen und Absolventen des zehnten Jahrgangs der BASF-Ausbildungskooperation mit Spanien, die am Mittwoch im Gesellschaftshaus der BASF ihr Abschlusszeugnis erhalten haben. Nun sind sie ausgebildete Chemikanten. Und sie haben ihren ersten festen Job – bei der BASF in Ludwigshafen.

Fachkräftesicherung in Ludwigshafen

Dort sind die Absolventinnen und Absolventen höchst willkommen. Mit ihnen will die BASF dem Fachkräftemangel ein Schnippchen schlagen und qualifizierte Mitarbeiter am Standort Ludwigshafen halten. "Wenn uns die Babyboomer verlassen, fehlt uns Personal", so Ausbildungsleiter Markus Hermann.

Warum Spanien? Schon seit 1996 unterhält die BASF einen Azubi-Austausch mit der Berufsschule Comte de Rius in der katalanischen Stadt Tarragona. Dort befindet sich einer der größten Produktionsstandorte der BASF. 2013 wurde die Kooperation zur dualen Berufsausbildung ausgeweitet.

In Deutschland fehlen die Fachkräfte, in Spanien die Jobs

Zur zweieinhalbjährigen Ausbildung gehören Kurse an der Berufsschule in Tarragona, ein Deutschintensivkurs in Barcelona und Praxisphasen an den BASF-Standorten in Tarragona und Ludwigshafen. Das deutsche Modell, das Theorie an der Berufsschule und Praxisphasen kombiniert, ist in Spanien nicht üblich, aber für junge Spanierinnen und Spanier besonders attraktiv, so Jürgen Kipper, Ausbildungsleiter in der Produktionstechnik. "Außerdem bietet das Programm den spanischen Jugendlichen eine berufliche Perspektive, vor dem Hintergrund einer anhaltend hohen Jugendarbeitslosigkeit in Spanien."

Sprache als Schlüssel zur Integration

Die Auszubildenden sehen es als Chance, das Leben in Deutschland kennenzulernen. Für den Start im Betrieb sind vor allem gute Sprachkenntnisse wichtig – und das Deutschlernen eine der größten Herausforderungen.

Ana Olteanu hat sich schon immer für andere Sprachen interessiert. Tatsächlich war das für sie ein wichtiger Grund, sich für die Ausbildung bei einem deutschen Unternehmen zu bewerben. Zu Weihnachten geht es für sie und die anderen zurück nach Spanien. Im neuen Jahr geht dann ihre Arbeit in der Fabrik in Ludwigshafen los. Alle diesjährigen Absolventinnen und Absolventen wurden unbefristet am Standort Ludwigshafen übernommen.

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