"Die Leute fahren hier ohne Rücksicht auf Verluste", sagte Uwe Klodt (SPD), der Ortsvorsteher von Eppstein, noch vor wenigen Tagen. Er war genervt. Seit Wochen ist die B9 zwischen Frankenthal und Ludwigshafen zum Teils gesperrt. Um die Umleitung über die Autobahn zu umgehen, nutzten viele Autofahrer die Straßen durch die Frankenthaler Stadtteile Eppstein, Flomersheim oder Studernheim als Schleichwege.
B9-Sperrung: Viel mehr Verkehr als zuvor
Klodt schätzte, dass sich der Verkehr in den Ortskernen seitdem verzehnfacht hatte. Er erzählt, dass Anwohner über Autos klagen, die über die engen Bürgersteige fahren, die Vorfahrt missachten oder an Zebrastreifen vorbeirasen, wo Kinder stehen.
Polizei rechnet mit Beeinträchtigungen Bald Vollsperrung auf B9 zwischen Frankenthal und Oggersheim
Auf der B9 zwischen Frankenthal und Ludwigshafen müssen Autofahrer in den kommenden Monaten mehr Zeit einplanen. Auf rund fünf Kilometern finden Sanierungsarbeiten statt.
Schuld sind nach Angaben des Landesbetriebs Mobilität (LBM) vor allem die Navigationsgeräte in den Autos. Sie lotsen die Fahrer durch die Stadtdörfer. Denn auf der offiziellen Umleitungsroute, beispielsweise über die A61, kommt es nach Angaben der Autobahnpolizei in Ruchheim zu viel Verkehr und zu Staus.
Durchfahrtsverbote sollen die Stadtteile entlasten
Doch nun werden die Autofahrer gezwungen, die ausgeschilderten Umleitungen über die A650, die A61 und die A6 zu nehmen. Durch Eppstein, Flomersheim und Studernheim dürfen ab sofort nur noch Anwohner und Anlieger fahren.
"Wir werden auf keinen Fall Parkverbote an der Hauptstraße erlassen. Das bremst den Verkehr wenigstens ein wenig."
Die drei Orte hatten schon eigene Notlösungen, um die Situation zu entschärfen. "Wir werden auf keinen Fall Parkverbote an der Hauptstraße erlassen", hatte Uwe Klodt angekündigt. "Das bremst den Verkehr wenigstens ein wenig."
Polizei auf der Pirsch
Der Landesbetrieb Mobilität hat versichert, dass die Polizei "im Rahmen ihrer Möglichkeiten" kontrollieren wird, ob sich die Autofahrer auch an die Durchfahrtsverbote halten. Das gilt auch für die Landwirtschaftswege rund um die Stadtteile, die nicht von normalen Pkw befahren werden dürfen. Auch das wurde von Autofahrern ignoriert.
Zu den Belastungen durch den zusätzlichen Verkehr kommt noch der Lärm von der Baustelle hinzu. Die Dorfbewohner müssten derzeit viel aushalten, denn: Die Sanierungsarbeiten an der B9 sollen noch bis Mitte April 2025 dauern.
