Die Landesschüler*innenvertretung RLP bezweifelt die Gerechtigkeit und Sinnhaftigkeit des Passes. "Was ist denn eigentlich mit denjenigen, die bereits im Lockdown 18 geworden sind?", fragt die Landesschülervertertung RLP. "Es ist ein blanker Hohn, dass gerade diese Jugendlichen von der Möglichkeit, den Kulturpass zu erhalten, ausgeschlossen sind", teilt Landesschüler*innenvertreter Pascal Groothuis mit. Sie hätten ihren Geburtstag nicht feiern können und seien alleine und isoliert ins Erwachsenenleben gestartet.
Es sei eine "herbe Enttäuschung und ein blanker Schlag ins Gesicht", dass diese jungen Erwachsenen erneut vergessen würden, sagt Groothuis weiter.
Landesschüler*innenvertretung RLP stellt Sinnhaftigkeit in Frage
Die Landesschüler*innenvertretung RLP kritisiert aber nicht nur die mangelnde Gerechtigkeit des Angebots, sondern fordert auch, dass die "Politik die dringenden Bedürfnisse des Bildungssystems angeht". "Die Schulen stehen vor enormen Herausforderungen", schlägt Landesschüler*innenvertreterin Jule Kresin Alarm. "Wir sind der Meinung, dass den Jugendlichen mehr geholfen wäre, wenn das Schulsystem angemessen unterstützt und verbessert würde", teilt Kresin mit. Sie weist in einer Mitteilung insbesondere auf den Lehrkräftemangel, die Digitalisierung und die Lernbedingungen hin.
Kulturbranche unterstützen
Mit dem Kulturpass verfolgt die Bundesregierung das Ziel, junge Menschen dazu anzuregen, Kulturangebote zu nutzen. Damit soll gleichzeitig die Kulturbranche unterstützt werden, die nach Angaben der Bundesregierung weiterhin unter den Auswirkungen der Pandemie leidet. "Wir wollen junge Menschen für die Vielfalt der Kultur in unserem Land begeistern", sagte Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen) im November bei einem Pressetermin.
Angebot für junge Menschen Kostenlose Bahntickets für Frankreich bereits alle weg
Junge Menschen aus Deutschland und Frankreich konnten sich ab Montag um kostenlose Bahntickets bewerben. Zum Start der Aktion waren die Server des Anbieters überlastet. Wer jetzt noch ein Ticket möchte, geht leer aus.
Was ist der Kulturpass?
Der Kulturpass umfasst ein Budget in Höhe von 200 Euro, das junge Erwachsene, die in diesem Jahr 18 geworden sind oder noch werden, vom Staat erhalten. Damit können sie Konzertkarten, Bücher, Musik, Theater- oder Museumsbesuche bezahlen. Das Geld kann über eine digitale Plattform, die als APP und Website nutzbar ist, eingelöst werden. Für das Projekt stellt die Bundesregierung 100 Millionen Euro zur Verfügung.
Etwa 750.000 Jugendliche können auf das Geld zugreifen. Sollte das Projekt gut angenommen werden, könnte es auf 15- bis 17-Jährige ausgeweitet werden. Der Pass geht am 14. Juni an den Start, Kulturanbieter und Kulturanbieterinnen können sich bereits vorab registrieren. Kulturstaatsministerin Roth sagte, bisher seien für den Pass 1,6 Millionen Angebote registriert und es würden täglich mehr.