Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH zieht sich zurück

Rhein in Flammen in Koblenz braucht neuen Veranstalter

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Die Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH wird Rhein in Flammen nur noch in diesem Sommer veranstalten. Das wurde am Dienstag in Koblenz bekanntgegeben. Wie es danach weitergeht, ist ungewiss.

Die Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH zieht sich nach Angaben von Geschäftsführer Stefan Zindler bereits für das kommende Jahr von Rhein in Flammen zurück. Man werde die Aufgabe des Veranstalters für den Schiffskonvoi und die Feuerwerke zwischen Spay, Braubach und Koblenz abgeben, sagte Zindler. Es gebe aber Gespräche mit regionalen und kommunalen Akteuren, um eine neue Organisationsstruktur aufzustellen.

Rhein in Flammen 2023 soll wie gewohnt stattfinden

Am Dienstag wurde neben der künftigen Ausrichtung auch das Konzept für dieses Jahr vorgestellt. Rhein in Flammen ist demnach am 12. August geplant - wie gewohnt mit Schiffskonvoi, beleuchteten Burgen und Höhenfeuerwerk. Die Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH übernehme dabei noch einmal unverändert die Organisation, sagte Zindler. Zurzeit seien 30 Schiffe für den Konvoi angemeldet. Die Kombination aus Schiffskonvoi, den Events am Rheinufer und den Feuerwerken sei der Markenkern der Veranstaltung.

Rhein in Flammen soll weitergehen - aber wie?

Wer in Zukunft den Schiffskonvoi und die Feuerwerke organisieren soll, blieb zunächst offen - ebenso der genaue Zeitpunkt des Veranstalterwechsels. "Ich persönlich gehe davon aus, dass wir das schon zum nächsten Jahr übergeben haben", sagte Zindler. "Aber da die Gespräche noch andauern, will ich mich darauf jetzt auch nicht festlegen. Aber das ist auf jeden Fall mein Ziel."

Wichtig sei, dass Rhein in Flammen dadurch nicht vor dem Aus stehe, sagte Zindler. "Wir lassen die Partner in der Region eben nicht im Regen stehen." Kristina Neitzert, Geschäftsführerin der Romantischer Rhein Tourismus GmbH, sagte: "Es geht weiter." Durch die geänderte Organisationsform stehe Rhein in Flammen nicht in Frage.

Auch der Koblenzer Oberbürgermeister, David Langner (SPD), wirkte zuversichtlich: Zu 99,9 Prozent werde es die Veranstaltung auch 2024 noch geben, sagte Langner auf der Pressekonferenz. Auf gar keinen Fall will man in Koblenz den Eindruck erwecken, dass irgendetwas an Rhein im Flammen 2024 unsicher sei.

Diskussionen vor und nach Rhein in Flammen 2022

In den vergangenen Monaten hatte die Veranstaltung, die in Koblenz deutlich mehr als 100.000 Zuschauer angezogen hatte, für Diskussionen gesorgt. Im trockenen August 2022 war die Zahl der Feuerwerke entlang des Rheins zwischen Spay/Braubach und Koblenz von sieben auf fünf verringert worden.

Der fahrende Konvoi mit mehr als 35 Schiffen wurde abgesagt - nur 27 versammelten sich in Koblenz unter einem Höhenfeuerwerk. Auch die Frage, ob ein großes Feuerwerk in Zeiten des Klimawandels noch zeitgemäß ist, wurde immer wieder diskutiert.

Koblenz

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Bürgermeister verärgert über Kommunikation

Die Rheinland-Pfalz-Tourismus GmbH steht bereits seit einigen Monaten wegen Rhein in Flammen in der Kritik. Nach der letztjährigen Ausgabe habe es massive Beschwerden gegeben, sagte etwa der Lahnsteiner Oberbürgermeister Lennart Siefert (Freie Wähler). Das sei auch der Grund für den Rückzug des Veranstalters. Diesen Schritt bezeichnete Siefert als Skandal: "Das bestätigt leider traurigerweise das ganze Vorgehen im Konfliktmanagement der Rheinland-Pfalz-Tourismus GmbH."

In einem Brief aller beteiligten Oberbürgermeister und Bürgermeister wurde der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH in diesem Zusammenhang eine schlechte Kommunikation vorgeworfen. Auch der Verein der mittelständischen Personenschifffahrt spricht in einem eigenen Brief von katastrophalen Fehlern und einem massiven Image-Verlust. Viele Fahrgäste hätten das Vertrauen in die Veranstaltung verloren.

Hoteliers fordern neues Konzept

Hoteliers im Norden von Rheinland-Pfalz forderten unterdessen ein neues Konzept für die traditionelle Veranstaltung. Der Kreisvorsitzende der Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga), Joachim Mehlhorn aus Koblenz, sagte dem SWR, der Termin für die Veranstaltung müsse überdacht und gegebenenfalls verlegt werden. Auch über eine mögliche Alternative zum traditionellen Feuerwerk müsse gesprochen werden.

Koblenz

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SWR