Nach SWR-Informationen ist noch völlig unklar, wer stattdessen ab 2024 die Nachfolge als Veranstalter antritt. Demnach ist es rein zeitlich schwer bis unmöglich, bis dahin eine Alternative zu finden. Im schlimmsten Fall könnte der Rückzug der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH (RPT) das Ende der Traditionsveranstaltung Rhein in Flammen bedeuten.
Lahnsteins Bürgermeister kritisiert Rückzug
Der parteilose Lahnsteiner Oberbürgermeister Lennart Siefert reagiert entsetzt. Er sagte dem SWR, er halte einen möglichen Rückzug der RPT als Veranstalter für einen Skandal: "Das bestätigt leider traurigerweise das ganze Vorgehen im Konfliktmanagement der RPT."
Pannen bei Rhein in Flammen 2022
Hintergrund des Rückzugs seien massive Beschwerden nach der letztjährigen Ausgabe von Rhein in Flammen. Wegen des Niedrigwassers stand die Veranstaltung damals kurz vor der Absage, konnte im letzten Moment in einer abgespeckten Form aber doch stattfinden. In einem Brief aller beteiligten Oberbürgermeister und Bürgermeister, der dem SWR vorliegt, wird der RPT dabei eine schlechte Kommunikation vorgeworfen.
Auch der Verein der mittelständischen Personenschifffahrt spricht in einem eigenen Brief von katastrophalen Fehlern und einem massiven Image-Verlust. Viele Fahrgäste hätten das Vertrauen in die Veranstaltung verloren.
Jahrelang gutes Geld verdient
Nach SWR-Informationen führte diese Kritik wohl zum Entschluss der RPT, sich endgültig bei Rhein in Flammen zurückzuziehen. Aus einem internen Schreiben geht hervor, dass die Gesellschafterversammlung dem Leiter der GmbH den Auftrag gegeben hat, spätestens 2024 nicht mehr als Veranstalter aufzutreten.
Die Zukunft und vor allem die Finanzierung von Rhein in Flammen zwischen Koblenz und Spay stand seit der letzten Veranstaltung mehrfach zur Diskussion. Oberbürgermeister und Bürgermeister haben in diesem Zusammenhang bereits ihre Sorgen über das Fortbestehen von Rhein in Flammen geäußert, sollte die RPT sich zurückziehen.
Schwierig, bis 2024 eine Lösung zu finden
Wie der SWR erfahren hat, sorgt aber gerade der knappe Zeitplan bis 2024 jetzt für Irritationen. Die RPT habe jahrelang gutes Geld mit Rhein in Flammen verdient, heißt es. Nach einem schwierigen Jahr nun direkt die Reißleine zu ziehen, sei unverantwortlich. So bleibe kaum Zeit, eine geordnete Nachfolge zu finden.
Auf die Kritik wollte die RPT bislang noch nicht eingehen. Auch eine offizielle Bestätigung des Rückzugs gibt es noch nicht. Auf SWR-Anfrage hin hieß es, dass die RPT sich aktuell noch wegen Rhein in Flammen im Austausch mit den Reedern und Anrainerkommunen befindet und man weiteren Gesprächen nicht vorgreifen möchte.