Installateur- und Heizungsbauermeister Peter Brecklinghaus aus Wallmenroth im Kreis Altenkirchen hat ein neues Heizungssystem entwickelt. Damit lässt sich eine bereits bestehende Öl- oder Gasheizung mit einer modernen Wärmepumpe kombinieren. Es entsteht also ein Hybrid-System. Für diese Erfindung wurde Brecklinghaus dieses Jahr mit dem Innovationspreis des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.
Weniger Verbrauch und weniger CO₂-Ausstoß
Das Heizungs-Hybrid-System (HHS) verbirgt sich in einer kleinen und unscheinbaren Styroporbox. Es ist laut Peter Brecklinghaus einfach und schnell zu montieren. Dadurch spare sich der Kunde den kompletten Umbau der Heizungsanlage im Haus. Jede bestehende Heizung lasse sich damit umrüsten.
Die Gas- oder Ölheizung springe nur an, wenn die Wärmepumpe allein nicht genug Leistung bringe. Dadurch sinke sowohl der Gas- oder Öl-Verbrauch sowie der CO₂-Ausstoß. Der Umbau sei außerdem ressourcenschonend, denn die bestehenden Heizungsanlagen würden noch weitergenutzt, solange sie funktionieren.
Große Nachfrage nach Kombination aus Wärmepumpe und alter Heizung
Die Idee sorgt deutschlandweit für Interesse, sagt Peter Brecklinghaus. "Die Nachfrage ist gewaltig, wir haben jeden Tag Anfragen ohne Ende. Wir können die allein nicht mehr bewältigen." Brecklinghaus hofft daher, dass weitere Handwerksbetriebe mit einsteigen und sein System bei den Kunden installieren.
Guido Quast aus Kirchen-Wingendorf hat sein Haus Anfang des Jahres mit dem System umrüsten lassen. Eine komplett neue Heizungsanlage war ihm zu teuer. Der bisherige Verbrauch aber auch. "Der Ölpreis ist in den letzten Jahren gestiegen und wir hatten einen hohen Verbrauch", erklärt Quast. Pro Jahr habe er mehr als 2.000 Liter Öl und drei Tonnen Pellets verbraucht. Durch den Umbau spare er rund 1.000 Euro im Jahr für Heizöl.
Umbau auf Wärmepumpen-Kombi wird gefördert
"Unser Ziel war es, dass der Umbau zum Hybrid-System nicht viel mehr kostet als ein konventioneller Heizkesseltausch", sagt Peter Brecklinghaus. Rund 16.000 Euro koste der Umbau, je nach Haus und bereits bestehender Heizungsanlage.
Zwar stiegen durch die Wärmepumpe die Stromkosten - aber das, was bei Öl oder Gas eingespart werden könne, sei deutlich mehr, so Brecklinghaus. Kunden würden zudem beim Umbau von einer 35-prozentigen KfW-Förderung profitieren.
Peter Brecklinghaus denkt das Ganze auch schon weiter. Irgendwann würden ja auch die Öl- oder Gasheizungen mal kaputtgehen. Dann plant er die Wärmepumpen mit Wasserstoff-Technologie zu kombinieren. Sein Wunsch für die Zukunft: ein Null-CO₂-Haus.